Die Schweden scheinen eine ausgewogene Mischung aus Melodie, Erhabenheit, Aggressivität und Schwermut gefunden zu haben. Die majestätischen Keys schaffen viel Atmosphäre, sind aber dezent genug eingewoben, so dass der Kitschfaktor klein gehalten wird. Sogar die wenigen elektronischen Spielereien wirken nicht fehl am Platz. Die hasserfüllte Stimme weiss zu überzeugen, da sie vom schrillen Gekeife einiger Kollegen weit entfernt ist. Klargesang ist selten zu vernehmen, aber ich vermisse ihn zu keiner Sekunde. Die kraftvollen Gitarren sind songdienlich eingesetzt, dabei aber geschickt arrangiert und mit einem schneidigen Klang versehen. Vereinzelte Akustikgitarren erfreuen das Herz eines jeden mettrinkenden Waldläufers.
Der Wiedererkennungswert einiger Lieder dürfte aber grösser sein. Nach zwei Dritteln von "Farsotstider" empfinde ich die Riffs als etwas zu repetitiv. Da sich Thyrfing fast ausschliesslich im Midtempo heimisch zu fühlen scheinen, variiert die Stimmung nicht grossartig. Was man einerseits als ein wenig monoton bezeichnen könnte, ist andererseits sehr förderlich für die Kompaktheit dieses Albums, das wie aus einem Guss klingt.
An eine Formation wie Enslaved kommen Thyrfing meiner Meinung nach nicht heran. Bewegende Momente halten sich die Waage mit etwas belanglosen. Freunde des gepflegten Viking Metals, der grösstenteils ohne schlechte Schunkelmelodien und unsägliche Neo-Folklore auskommt, sollten "Farsotstider" aber auf alle Fälle eine Chance geben.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Regain Records |
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Veröffentlichung |
1/2006 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Pagan Metal |