Die ersten Takte lassen einen pures Adrenalin ausschütten, die Augen weit aufgerissen, paralysiert von den Peitschenhieben des Schlagzeugers, entzückt ob der schnurrenden oder eher dunkel fauchenden Gitarren. Eine Thrash Metal Attacke ist am Anrollen; die Rohre sind geladen, die Klingen geschliffen, die Krallen gewetzt.

Im rhythmischen, treibenden Getöse der Kriegsmaschinerie wirkt der Einsatz des Gesangs etwas überraschend, weil hastig, fast schon überladen. Die Mitstreiter folgen dem Ruf und schiessen plötzlich wild aus allen Rohren, und das wohlgeordnete Gesamtbild weicht einer leicht chaotischen Szenerie, die mir im Vergleich zur abgeklärteren Vorgehensweise weniger behagt. Wie wenn meine Gedanken vom Anführer vernommen worden wären, ändern ALooP die Taktik und gehen über zu etwas schleppenden Passagen, begleitet von klarem, leicht Nu Metal angehauchtem Gesang.

Im Folgenden kombinieren die Dänen die Methoden, so dass das Geschehen unterhaltend dynamisch immer wieder von Neuem aufgefrischt wird. Als Beobachter bemerkt man aber trotzdem eine gewisse Eintönigkeit an den Manövern, viele Stellungs- bzw. Griffwechsel kommen einem sehr bekannt vor, und auch der Gegner scheint einige Züge vorauszuahnen, so dass sich die Gruppe je länger, je weniger durchzusetzen vermag. Gelegentliche überraschende Einfälle lassen einen Ruck durch die Menge gehen, und ein weiteres Vorrücken scheint wieder wahrscheinlicher. Doch mit der Zeit wird klar; es geht in dieser Schlacht nicht um Sieg oder Niederlage, sondern eher um den Kampf als Anlass zum Kampf selbst. Denn mehr als das objektive Vorgehen begeistern die Intensität und die Freude, mit der die Mannen ans Werk gehen. Die in den Hansen Studios veredelten Waffen gefallen vor allem in der lustvollen Art, wie sie den mähnenschwingenden Metaller in einem verzaubern, wenn Feingeist nicht so sehr gefragt ist.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

VME

Veröffentlichung

12/2005

Format

CD

Land

Genre

Thrash Metal