Wenn Death Metal so skandinavisch daherkommt wie bei The Absence, dann fällt es einem schwer, sich an den Instrumenten fünf sonnengebräunte US-Boys vorzustellen. Allein schon das stimmungsvolle Albumcover weist weniger auf dichte Prügelorgien denn auf filigraneren, gefühlvolleren Death Metal im Stile schwedischer Zeitgenossen hin.

Mehr singend und melodiös als brachial druckvoll kommen dann auch die Gitarren im Intro daher. Kaum legt die gesamte Truppe aus Florida los, wähnt man sich plötzlich um zehn Jahre zurückversetzt. Rhythmisch treibendes Schlagwerk und vor Melodieverliebtheit tanzende Gitarren buhlen um Aufmerksamkeit – während ich mich forttragen lasse in eine Welt, in der Keyboardeinsatz mit Todesstrafe geahndet wird, dafür Gitarren das ganze Spektrum ihrer Klänge in aphrodisierender Weise einsetzen. Der unaufdringliche Gesang, trocken, fast schon etwas giftig, passt ausgezeichnet ins Gesamtbild. Dominiert von mehrstimmigen, schmeichelhaften Gitarrenläufen, getrieben von schnörkelhaften Riffs, ist dieses überaus farben- und facettenreich. Die Produktion lässt jedoch die Gitarren zu dünn klingen, den Gesang zu entfernt und das Schlagzeug eingezwängt, schwach und weich, jeglicher Macht beraubt. Ein Gefühl der Distanziertheit beherrscht die Musik und lässt sie zusammenschrumpfen. "From your Grave" vermag überaus zu gefallen – wobei ich den letzten Titel ausklammere, der mit inbrünstigem, völlig unpassenden Nu Metal-Gesang aus der Reihe tanzt - aber irgendwie nicht zu begeistern.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Metal Blade Records

Veröffentlichung

10/2005

Format

CD

Land

Genre

Death Metal