Schon bei den ersten Takten, die das dumpfe Schlagzeug vorgibt, steht eines fest: Technophile und Produktionsfetischisten können sich die Lektüre der nun folgenden Schreibexkremente ersparen. Dafür werden sich Puristen die Ohren weiden, bildet doch "Mourning Persists" gerade zu den depressiven Black Metal der alten Schule ab.

In primitivstem Klanggewand drohen die schwermütigen Auswüchse des Soloprotagonisten Mortifer einem Damoklesschwert gleich über dem geneigten Hörer. Grob verzerrte Gitarrentöne bilden den Kern der Boxenresonanzen. Melancholische Tastenexkursionen unterstreichen den emotionalen Gehalt des Dargebrachten und arten bisweilen bis hin zu Ambientklängen aus. Wer sich in der anmutiger Stimmung sich annähender Depression befindet, wird durch das auf 500 Stück limitierte italienische Opus endgültig zu Grabe getragen. Wer allerdings nicht in der richtigen Stimmung ist, wird an den schlichten aber schweren Stücken kaum gewinnende Momente erleben. Leere und Einöde dürften dann der Melancholie den Platz rauben und Langeweile wird einkehren.

Trotz der rauen Gewandung gehen Details und akustische Ambitionen nicht ganz verloren. Das Leiden des Komponisten quellt förmlich aus den Boxen. Dennoch überwindet das in kopiertem Booklet und auf CD-R gebrannt daherkommende Werk Hürden, die von den Genregenossen Forgotten Tomb oder Burzum locker gemeistert werden, aus mangelnder Innovationskraft und Konsistenz nicht. Wer sich dennoch vom Gegenteil überzeugen will, schreibe eine Mail an die untenstehende Adresse.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

6/2005

Format

CD

Land

Genre

Black Metal