Die noch relativ jungen Hokum aus Inkofen / Deutschland präsentieren uns mit dem Demo "First Blood" ihre erste Veröffentlichung. Die Mischung aus Thrash- und Death Metal lässt einige gute Ansätze durchschimmern, wenn auch noch ein sehr grosses Entwicklungspotenzial vorhanden ist. Ob die Welt wirklich eine weitere Formation braucht, die althergebrachte Kost wiederkäut, muss man sich in Anbetracht der fehlenden Originalität natürlich schon fragen. Ich erwarte bei einer ersten Demo aber nicht unbedingt gleich eine Offenbarung in Sachen Innovation, deshalb will ich auch nicht weiter darauf herumreiten.

Auf jeden Fall sind die Jungs um ein bisschen Abwechslung bemüht und reichern ihre Songs hin und wieder mit Elementen wie sanften Gitarren, Klargesang oder Soli an. Mir gefallen Hokum übrigens genau dann am besten, wenn sie aus dem Old School Thrash ausbrechen und zum Beispiel in bester Maiden-Manier einen NWOBHM-Part zum Besten geben. Ein Gespür für packende Melodien und Leads ist definitiv vorhanden. Der zu laute Death Metal-Gesang passt aber nicht wirklich ins Geschehen. Leider passiert auch über weite Strecken hinweg gar nichts Interessantes und gerade Songs wie der Opener "Join the Army" bringen mich höchstens zum Gähnen. Dass "Metal up your Ass" wie ein müder Abklatsch eines "Kill em all"-Songs wirkt, wissen Hokum wohl selbst...

Der Sound geht für eine Demo in Ordnung. Bei einem kommenden Album müssten die Gitarren aber mit massiv mehr Biss aufwarten. Die teilweise holprige Performance führe ich auf die drei Tage Aufnahmezeit zurück, die natürlich sehr, sehr knapp sind.

Ich bin etwas zwiegespalten, was die Bewertung von "First Blood" anbelangt. Einerseits ist das Gebotene beileibe nicht schlecht, andererseits gibt es Dutzende Klassiker, die ich mir lieber reinpfeife, wenn ich Bock auf ein anständiges Thrash / Death Metal-Brett habe. Letztendlich wird das erste richtige Album zeigen, ob Hokum ihren eigenen Sound gefunden haben.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

5/2005

Format

CD

Land

Genre

Death Metal