"Amartia" ist ein interessantes und gelungenes Konzeptalbum. In den 10 Stücken sind sieben Todsünden versteckt, welche ein menschliches Individuum begeht, um Gott auf die Probe zu stellen. Eine göttliche Reaktion bleibt aber völlig aus, was diesen Menschen verzweifeln lässt. Musikalisch bewegen sich die vier Weltuntergangspropheten in der extremsten Ecke des Doom Metals. Sie zelebrieren sakralen, dunklen und geheimnisvollen, Funeral Doom mit beinahe religiösem Charakter. Dreiviertel von Pantheïst setzen ihre Stimmebänder ein und somit ereicht man eine aussergewöhnliche Gesangspalette. Zu hören gibt es extrem tiefen, traurigen, klaren Gesang und bösartige Grunzer, sowie giftiges Gekeife bis zu apokalyptischem Geflüster und sogar gregorianisch-ähnlichen Gesängen. Leider hört sich der extrem tiefe, klare Gesang etwas zu gewollt an und wirkt stellenweise unnatürlich. Genretechnisch ist das Quartett recht offen, so findet der aufmerksame Hörer neben den obligaten Todesblei à la My Dying Bride der Anfangstage auch rasendes Schwarzmetall, so wie beklemmende, tiefdunkle elektronische Tastenklänge, so wie Orgel und Piano. Das minutiöse Schlagzeugspiel breitet den tonnenschweren Klangteppich aus, in den die meist schwermütige Klampfe zusammen mit dem Bass und der Elektronik eine dichte, dafür aber um so dunklere Atmosphäre hinein sticken.
Bei der Gratwanderung zwischen Genialität und Langeweile rutschen Pantheïst stellenweise etwas hin und her. Die Monotonie wirkt leider zeitweise aufgesetzt und gar erzwungen. Dennoch ist "Amartia" ein sehr vielschichtiger und atmosphärenreicher Tonträger geworden. Die verschiedenen Stilmittel verleihen diesem Album genügend Eigenständigkeit und Daseinsberechtigung. Eingefleischte Funeral Doom-Anhänger sollten sich unbedingt näher mit dieser Band beschäftigen, anderen wird diese Art von Musik kaum zusagen.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Firedoom Music |
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Veröffentlichung |
4/2005 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Doom Metal |