Die Deutschen Gardens Of Gehenna wandeln in mehreren Gefilden gleichzeitig. So lassen sie sich zum Beispiel gerne von Bruno Kramm (Das Ich) produzieren, fungierten sogar als Opener für die Band des Produzenten, traten aber gleichzeitig auch schon mit Black Metal Grössen wie Marduk auf. 1995 gegründet, wurden bereits 1 Jahr später 2 Demos veröffentlicht, worauf wiederum 1 Jahr danach das Debutalbum "Mortem Saluta" folgte. Die bisherige Karriere kostete Gardens Of Gehenna 3 Leute der Originalbesetzung, was zur Folge hatte, dass nur noch Birgit (bass und lyrics) und Andreas (vocals und guitars) übrig blieben. Mittlerweile sind 2 neue Mitstreiter dazugestossen, und somit präsentieren sich die Deutschen für "Dead Body Music" wieder in vollem Bandgewand.

Gardens Of Gehenna verfolgen auch auf "Dead Body Music" konsequent ihren durch Elektroklänge angereicherten, doomigen Death Metal Kurs, der sich unaufhaltsam durch Eure Gehörgänge walzen wird. Die extrem tiefen Growls von Andreas suchen sich den direkten Weg in die Seele des Hörers und werden dabei meisterlich von Michael an den Keyboards begleitet. Manchmal düster romantisch, einige Male eiskalt, ab und zu einfach nur bedrohlich. Michael spielt die ganze Palette der dunklen Gefühlswelt aus. Unnötig zu erwähnen, dass die Gitarrenparts auch nicht gerade ein fröhliches In Flames Tänzchen feiern, und so tun sie ihren Teil dazu, dass bei "Dead Body Music" das letzte Stück Eures fröhlichen Gemütes untergeht. Das tiefschwarze "Lacrimae Rerum" kann einen schon ganz schön runterziehen. Alles andere als gemütlich geht's auch bei den restlichen Titeln zu, welche ein gewisses ... wie soll man das jetzt umschreiben .... Unbehagen auslösen. Es ist nicht so, dass man Gardens Of Gehenna zwangsweise als depressive Band bezeichnen müsste. Das würden sie wohl selbst nicht so gerne hören. Das Album vermittelt eine Art Unwohlsein, den Eindruck, sich in der Dunkelheit von "Dead Body Music" nicht zurechtzufinden. Gleichzeitig wirkt diese Dunkelheit aber auch verführerisch und interessant.

Dante nannte die düsteren Täler seiner Heimat einst die Vorgärten der Hölle, und genau diese Stimmung setzen Gardens Of Gehenna auch musikalisch um, indem sie eine Art dunkle Zwischenwelt erschaffen, die gleichzeitig reizt und ängstigt, wenn man das jetzt mal etwas übertrieben formulieren will. Kein Album für Stimmungskanonen und Tanzhäschen, das ist ganz klar, aber eines, das allemal sein Geld wert ist, wenn man's dunkel mag. Es gibt übrigens Stellen, die vom Gitarrenspiel her etwas an die ganz alten Theatre Of Tragedy erinnern. Aber das nur so zur Orientierungshilfe.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Last Episode

Veröffentlichung

10/2000

Format

CD

Land

Genre

Doom Metal