Die drei Nihilisten aus der Grande Nation liefern in etwa das, was die Inquisition geboten hat: Einen Haufen unnötigen Unfug, aber auch ein paar mächtig lodernde Feuer. Unnötig deswegen, weil vieles auf der Scheibe schon allzu oft von anderen Bands wiedergekäut wurde. Da gibt es urchig schrammelnde Raffelriffs en Masse, hysterisches bis krankes Geschrei, Trommelwirbel in Blast Geschwindigkeit – alles, was es überall sonst im Schwarzmetall auch gibt. So weit so gut, doch wo bleibt das Eigenständige, das Neuartige?
Wären da nicht noch die angesprochenen Fegefeuer, könnte man die Scheibe getrost vollständig ignorieren. Doch Nihilismus heisst im Falle Malleus Maleficarums nicht etwa Primitivismus und technisches Unvermögen. Im Gegenteil: Immer wieder gibt es für den Hörer gewisse Leckerbissen und zur Abwechslung auch akustische Exkurse, die das Prädikat "hörenswert" verdient haben.
Leider reichen die paar Leckerbissen nicht aus und allein die Tatsache, dass sich Malleus Maleficarum seit ihrem Letztwerk gesteigert haben, macht den Braten auch nicht fett. Ich werde mit der Scheibe schlicht nicht ganz warm und mit dem blechernen Schlagzeugklang kann ich mich beim besten Willen nicht anfreunden.
Trotzdem: wer auf schnellen und bisweilen hübsch atmosphärischen Black Metal steht, kann einmal ein Ohr riskieren, denn technisch verstehen die Mannen ihr Handwerk zweifellos. Wer aber höhere Ansprüche wie Eigenständigkeit oder Emotionsfülle an ein Black Metal Album stellt, darf "des bibles, des hymnes, des icônes..." auch ignorieren. Insgesamt bleibt der Zweitling also zu wirkungslos.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Oaken Shield |
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Veröffentlichung |
9/2004 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |