So seltsam der Titel im ersten Moment für eine Death Metal-Band klingen mag, die Musik folgt diesem doch sehr genau. Denn das gebotene Material ist ebenso untypisch wie der Name. Ein Riff jagt das andere und Abwechslung wird bei Undefined somit so gross wie nur irgend möglich geschrieben. Am auffälligsten ist aber ganz klar die Stimme. Während die Otto-Normal-Death-Metal-Band auf die immergleiche Growlstimme setzt, wird hier auch mal ordentlich gekreischt und sogar Klargesang kommt zum Zug.
Auch die Gitarren- sowie Schlagzeugarbeit ist hervorzuheben. Abwechslung allein macht ein Album nämlich noch lange nicht gut. Es sind die teilweise komplizierten Riffs und das ausgeprägte Schlagzeug, welche dem Album weitere interessante Facetten bescheren. Die Gitarrenarbeit wird durch stimmungsvolle Einsätze der akustischen Gitarre ergänzt. Dynamik und Tempowechsel finden öfters ihren Einsatz und verleihen dem Album nur noch mehr Abwechslung. Allerdings liegt hier auch der Schwachpunkt des Albums, denn an gewissen Stellen kommt man nicht um den Gedanken herum, dass hie und da doch nur ein weiteres kurzes Riff eingefügt wurde, um noch seltsamer und vertrackter zu klingen. Man kann sich die Unterhaltungen im Proberaum schon fast vorstellen, wie sie miteinander reden und sich fragen, was man noch alles für Material auf die Platte packen kann, um den Hörer damit zu erschlagen. Dies kann auf die Dauer - etwa bei den überlangen Songs, von denen 2 die 10-Minuten-Marke knacken - etwas störend wirken, besonders dann, wenn man nicht vor hat, sich das Album konzentriert anzuhören. Leider ist es auch so, dass gerade bei diesen - und anderen - recht langen Songs oftmals entweder auf langsameres Musizieren oder viele Wiederholungen zurückgegriffen wird, was dem Fluss des Songs nicht zu gute kommt und ihm irgendwie den vorher spürbaren Wind aus den sprichwörtlichen Segeln nimmt.
Mit "Of Xenoglossy And Saturn" haben Undefined ein sehr eindrückliches Debüt abgeliefert, das zwar nicht mit aktuellen Veröffentlichungen im Death Metal-Sektor mithalten kann, aber spürbares Potential in sich birgt. Man merkt dass sich die Spanier wirklich Mühe gegeben haben, um eine anständige Spielzeit zu erreichen und diese möglichst kurzweilig zu gestalten, auch wenn hie und da Langeweile aufkommen mag. Nächstes mal vielleicht etwas zusammenhängender aber nicht minder abwechslungsreich und dann werden Undefined die Lager wie so manche Band - vornehmlich Opeth - zu spalten wissen.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Scythecut Records |
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Veröffentlichung |
1/2008 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |