Es ist schon eine Weile her als ich eine stinknormale Heavy Metal Scheibe bewerten musste. Dementsprechend unmotiviert winkte ich "Moon 2002 Nocturnal Breed" entgegen. Doch nach einigen Durchläufen hat sich meine Einstellung gegenüber diesem Silberling doch etwas geändert. Die Tschechen spielen zwar wie bereits erwähnt Heavy Metal, lassen aber immer wieder etwas doomiges Einfliessen und geben somit der Scheibe genügen Abwechslung und auch Atmosphäre. Groovige Riffs, eine Menge Melodien und abwechslungsreiche Vocals werden hier vermischt, aber leider nicht gerade sehr erfolgreich. Auch hin und wieder zu hören sind Keyboards, welche hauptsächlich durch Synths etwas zur bereits erwähnten Atmosphäre beitragen. Was mir jedoch etwas zu mangelhaft scheint, ist der Härtegrad, denn teilweise fehlt hier einfach der gewisse Druck und auch die Aggressivität und somit wirken vereinzelte Passagen sogar leicht "popig". Dies liegt vielleicht auch an den weiblichen Vocals, welche zwar ganz gut sind, aber kaum was metallisches an sich haben.

Speziell zu erwähnen sind wiederum die Leadvocals die sich teilweise nach King Diamond anhören. Aber keine Sorge, das hohe Gekreische wird hier komplett weggelassen und somit ist die Stimme von Leadsänger Radek Zábojník gut erträglich. Gelungen finde ich auch das CD Cover welches gut zum Sound der Tschechen passt. Beim Songwriting aber kann ich nur die Nase rümpfen, denn hier ist noch ein grosser Nachholbedarf. Einen Song speziell herauszuheben fällt mir daher sehr schwer, da sich in jedem Song gute sowie ziemlich langweilige und belanglose Riffs und Melodien angesammelt haben.

Wer also auf Heavy/Doom Metal steht und sich gerne mal etwas "Spezielleres" zu Gemüte führen möchte kann ruhig mal ein Ohr riskieren. Wer aber Doom Metal lieber in Verbindung mit My Dying Bride und Co. bringt, liegt hier völlig falsch und lässt lieber die Finger davon.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Elysion

Veröffentlichung

3/2004

Format

CD

Land

Genre

Doom Metal