"Kick-Ass-Death-Rock-Thrash-Metal" spielen die bereits 1987 in Kassel gegründeten Mortal Terror nach eigener Aussage. Wem das zu lang ist kann auch einfach die Schublade Modern Thrash Metal öffnen. Der Gesang von Dirk Wieland geht auch als old school Death Metal durch.

Auf jeden Fall sind die acht Songs des Albums "we set your thoughts on fire" nur schwer einzuordnen. Das Ganze klingt zu keiner Sekunde altbacken, sondern erinnert eher an die modernen Stücke von Slayer (was für mich nicht unbedingt nur positiv ist), und ist astrein produziert. Streckenweise klingt mir das Material aber zu sehr nach dem ganzen modernen Metal Marke Machine Head und Konsorten. Vor allem "all kinds of poison" und "into the fire" gefallen mir auch nach mehrmaligem Hören nicht besonders. Anders sieht es da für mich bei "killing screens" (coole gitarrenarbeit und guter Text), "old school deathstyles"(rockt amtlich) und dem absolut gelungenem "load, aim, shoot, kill"(akkustischer Arschtritt vom Feinsten) aus. Auch "kiss the dark abyss" ist ein vortrefflicher Song, vielleicht mit knapp zehn Minuten Spielzeit etwas zu lang (das Ende schleppt sich einfach tot), aber sonst beide Daumen nach oben für den Song.

Das Augenmerk möchte ich auch auf die Texte lenken, welche teilweise sozialkritisch sind. So handelt "killing screens" beispielsweise davon, dass die Verantwortung für Gewalttaten von Jugendlichen gerne auf die Unterhaltungsmedien geschoben wird, und "load, aim, shoot, kill" widmet sich dem Thema Amoklauf. Ob man im Extremmetal sozialkritische Texte braucht, ist sicher zuerst und vor allem Ansichtssache. Genau so wie, der Text von "we don´t care". Dieser Text ist eine Absage der Band an alle engstirnigen Dogmatiker der Metalszene (Zitat: "you want to tell me what´s true and what´s untrue / you want to tell me what to think and what to do"). Ob man so einen Text nun als persönlichen Angriff gegen sich als Szenefanatiker oder gerechtfertigte Kritik an Szenekonventionen sieht, sei auch dahingestellt. Die Musik weiss jedenfalls streckenweise mitzureissen. Aber nur streckenweise. Alles in allem liegt hier mit "we set your thoughts on fire" ein eigenständiges Thrash Metal Album vor, dessen Songs live wohl eher zünden. Auf Konserve ist das Ganze zwar ganz in Ordnung, aber es reisst mich nicht unbedingt mit - liegt vielleicht auch daran, dass ich generell nicht unbedingt zugänglich für moderne Klänge im Metalbereich bin. Deshalb kann ich mich auch nicht zu mehr als einer mittelprächtigen Wertung durchringen.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

1/2004

Format

CD

Land

Genre

Thrash Metal