Nach und nach gelingt es Gardens of Gehenna nun auch in ihrem neusten Werk Vorurteile abzubauen. Was sie mit "Dead Body Music" begonnen haben, führen sie mit "Mechanism Masochism" konsequent weiter: Der Drumsound tönt zwar unmenschlich, dies scheint aber durchaus gewollt. Denn zusammen mit weiteren Industrial Einflüssen entsteht der für die Deutschen so charakteristische Sound. Die Gitarren sind oft schleppend, meistens langsam, immer aber bleischwer. Etwas langatmig wirkt das Ganze dadurch schon, wenngleich sporadische Keyboards zur Auflockerung beitragen.
Was Gardens of Gehenna hingegen auf jeden Fall gelingt, ist eine düstere, zumal beklemmende Stimmung zu erzeugen, welche durch die Antagonismen "devotion" und "domination", sowie "damnation" und "salvation", die das Cover zieren, durchaus treffend versinnbildlicht werden kann. Die Gärten der Hölle sind so gleichzeitig Metapher für alles Lebensfeindliche in der Musik von Gardens of Gehenna, sowie die Verschmelzung von Gegensätzen in Form von Kontrolle (welche die musikalische Überhand hat) und Chaos (welches musikalisch vielleicht eher etwas zu kurz kommt).
Einige Songs wie die zweite Version von "raben Nutte" sind mir dann aber zu elektronisch. Ich hoffe, dass sich mit diesem letzten Song der CD nicht die Anbahnung der Zukunft von Gardens of Gehenna offenbart. Viel lieber sähe ich eine Entwicklung in Richtung "opus noctis", welches neben Black Metal Einflüssen sehr gothisch und nicht ganz so bleischwer dahin gleitet. Auch das violinenumwobene "the anatomy of melancholy" fährt richtig triste ein.
Insgesamt liefern Gardens of Gehenna eine überdurchschnittliche musikalische Zusammenstellung einiger sehr guten und anderen etwas langatmigeren Songs. Somit gelingt es der deutschen Formation nicht ganz, die Vorurteile beiseite zu schaffen. Gardens of Gehenna scheinen aber je nach Richtung die sie Einschlagen werden, auf einem guten Weg dazu.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Prophecy / Grau |
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Veröffentlichung |
11/2003 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Doom Metal |