Das neue Jahr ist gerade erst ein paar Wochen alt, da lädt das Essener Turock schon zum Deathfest sechster Teil... Das neue Jahr ist gerade erst ein paar Wochen alt, da lädt das Essener Turock schon zum Deathfest 2008. Diese Veranstaltung geniesst bei den den Fans mittlerweile ein hohes Ansehen, und dementsprechend war die Halle auch gut gefüllt. Fast ausverkauft würde ich sagen, ein paar Leute mehr, und man hätte nicht mal mehr vernünftig stehen können.
Die folgenden Bands spielten auf: By Brute Force, Infecdead, Man Must Die, Beneath the Massacre, Despised Icon und Misery Index. Eine gute Mischung, wie sich später noch herausstellen sollte.
Pünktlich um 17.30 Uhr betraten By Brute Force die Bühne und legten sich auch gleich mächtig ins Zeug. Das Turock war zu diesem sehr frühen Zeitpunkt schon sehr gut gefüllt und die Menge vor der Bühne nahm den brutalen Death Metal mit Grindcore Einschlag dankend an. Es dauerte nur wenige Minuten bis sich die ersten Mosh und Pogo Haufen bildeten. Überzeugen konnte mich die Band allerdings nicht - Allerwelts Death Metal mit hohem Prügelfaktor. Man merkte dem Publikum die Partystimmung an und ich denke mal, dass die von daher schon so abgegangen sind.
Das gleiche wie schon gerade eben beschrieben gilt für Infecdead, nur dass die noch eine Kleinigkeit schlechter waren. Vor allem der Schlagzeuger hatte arge Timingprobleme, was auch an den lächerlichen Growls gelegen haben könnte die er noch mit beisteuerte.
Eine kleine Umbaupause später ging es weiter mit Man Must Die aus England, auf die ich sehr gespannt war. Deren letzte CD "The Human Condition" stellt ein grandioses Stück extremen Metals dar, und nicht gerade wenige waren wohl darauf gespannt wie sich die Band aus Glasgow live gibt. Die besten Stücke dieses genannten Albums wurden präzise und mit voller Hingabe in das Auditorium geprügelt, sodass ich sagen kann, dass Man Must Die an diesem Abend einige neue Fans gewonnen haben. Neben Beneath the Massacre mit Sicherheit die beste Band des Abends.
Die erst zweite Deutschland Show hatten dann Beneath the Massacre zu bestreiten, und sie taten es mit Bravur! Im Vorfeld war ich sehr skeptisch in Bezug auf den Schlagzeuger. Kann er auch live die unmenschlich schnellen und komplexen Stücke spielen? Er kann, der absolute Wahnsinn! Die Band platzte förmlich vor Spielfreude, vor allem Sänger Elliot Desgagnés und Bassist Dennis Bradley machten mächtig Alarm auf der Bühne. Für mich (und auch anhand der Publikumsreaktionen) die beste Band des Festivals. Die mehrmalige Ansage des Sängers das es auch T-Shirts zu kaufen gäbe fand ich dann doch etwas peinlich...
Coldworker aus Schweden waren für mich die Überraschung des Abends. Ich kannte die Band die sich aus Ex-Mitgliedern von Nasum, Relentless, Ruin und Phobos zusammensetzt bisher leider gar nicht. Der an Napam Death erinnernde Death Metal/Grindcore wurde sehr spielstark und enthusiastisch vorgetragen. Die Menge nahm es aber eher verhalten hin, vielleicht sind Coldworker doch zu sehr alte Schule? Ich weiss es nicht...
Dann war es Zeit für Despised Fucking Icon (O Ton). Um die Band ist in der letzten Zeit ein ziemlich grosser Hype entstanden - warum das so ist, kann ich selbst nicht so ganz nachvollziehen. Death Metal gemischt mit Hardcore Grovves und Breakdowns, ziemlich neumodisch das Ganze. Die Musiker sahen aus wie eine Horde Problemkinder aus einem französischen Ghetto, die Leute in vorderster Front ebenso. Ziemlich viele Hardcore Kids in Basketballhemden und grossen Hosen, die mächtig Pogo vor der Bühne veranstalteten. Überhaupt ging es bei Despised Icon am wildesten zu, was ein Anzeichen für die Beliebtheit der Kanadier ist. Persönlich ist mir deren Musik zu anstrengend, denn diese ganze Deathcore Sache nutzt sich ziemlich schnell ab. Von den Publikumsreaktionen her waren sie aber die meist beklatschte Kombo.
Der krönende Abschluss sollte dann in Form von Misery Index folgen. Allerdings waren die Leute in der Halle schon ziemlich ausgelaugt und dementsprechend ging nicht mehr so viel vor der Bühne. Es schien fast so als würden die anwesenden Älteren den Jüngeren ihren Spass lassen, denn viele der Älteren schauten etwas desinteressiert. Nach etwa einer Stunde war der ganze Spuk dann auch vorbei, und die Menge wurde um 23:30 Uhr glücklich und zufrieden in die kalte und regnerische Nacht entlassen...
Danke auch an das Turock für die freundlicherweise zur Verfügung gestellten Bilder!
Deathfeast 6 Festival - Die jungen wilden...
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- Geschrieben von nosvrolok
- Kategorie: Konzertbericht
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