Nach schier endloser Fahrt quer durch Deutschland trudelten Obscure Vortex aus Nord-Rhein-Westfalen nebst Anhang (zu dem auch der Verfasser dieser Zeilen gehörte) erst am frühen Abend im Club Asgard in Berlin ein. Da der Auftritt aber erst für den späten Abend angesetzt war blieb der Band noch Zeit zum Soundchecken.
Als gegen 22:30 Uhr Obscure Vortex die Bühne enterten hatte sich das Haus zwar merklich gefüllt, zu sagen, dass es brechendvoll war, wäre allerdings eine schamlose Übertreibung. Die Band legte sich von Anfang an ins Zeug um die Anwesenden mit ihrem Pagan Black Metal, welcher in ansprechender Soundqualität aus den Boxen donnerte, zu überzeugen. Jedoch hielt das Publikum erstmal seinen Höflichkeitsabstand zur Bühne ein. Erst nach und nach taute das Publikum auf und spendete mit fortlaufender Spieldauer mehr Applaus, beziehungsweise liessen sich vereinzelte Besucher zum Bangen bewegen. Als das reguläre Set mit einem Cover beendet wurde forderte der Mob noch eine Zugabe, welche das Quartett aus Westfalen/Ruhrgebiet in Form des an diesem Abend zum zweiten Mal gespielten „was einst war“ bereitwillig gab.
Der Grund warum ich den Headliner, die Black Metal Truppe Yaotzin aus Holland, fast verpasst hätte ist der Umstand, dass die Veranstalter vor dem Haus einen Grill aufgestellt hatten an dem man sich mit Steaks und Würsten stärken konnte. An dieser Stelle noch mal ein Lob an die Betreiber des Clubs für den Service, welcher angesichts heftiger Windböen nicht selbstverständlich war.
Nun aber wieder zur Musik.
Yaotzin prügelten sich routiniert und kompromisslos durch ihren Highspeed Black Metal und machten sofort klar wie eine akustische Totalvernichtung klingt. Manko der Herren aus dem Land der Holzschuhe und Tulpen war allerdings die mangelnde Eingängigkeit der Stücke. Allerdings kamen durch das überwiegende Hochgeschwindigkeitstempo die langsameren Songs umso besser zur Geltung. Um die Kompositionen auch optisch entsprechend in Szene zu setzen traktierte der Frontmann während des Auftritts seinen Bauch in bester Mayhem-Manier mit einem Messer.
Mit Songnamen kann ich an dieser Stelle leider nicht dienen, war mir die Band bis zu dem Abend doch nur vom Hören-Sagen bekannt. Dem Publikum schien die musikalische Vollbedienung zu gefallen, vor allem die Mitglieder von Obscure Vortex sorgten in der ersten Reihe für ordentlich Stimmung. Höhepunkt des Auftritts war das Mayhem-cover/medley in Form von „freezing moon“ und „deathcrush“ welches die Frontmänner beider Bands gemeinsam zum Besten gaben.
Im Anschluss an diesen gelungenen Konzertabend wurde im Club Asgard noch bis in den frühen Morgen gefeiert und so manch ein Bier/Metbecher geleert. Trotz der langen An- und Abfahrt hat sich der Weg nach Berlin auf jeden Fall gelohnt.
Abschliessender Dank an dieser Stelle auch noch an die Adresse von Obscure Vortex, dass sie den Schwermetall-Schreiberling durch die Gegend kutschiert haben.
Bilder vom Konzert gibts hier.