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Natürlich kann sich keiner unter dem Titel etwas vorstellen, aber so ist es nun einmal.
Und was kotzt mich an?
Mich kotzt die Entwicklung der Live-Musik DVD´s an. Im letzten Legacy stand bei der Kritik zu einer DVD, dass diese sehr professionell gemacht wurde, weil sehr viele Kamera´s verwendet wurden und keine Einstellung länger als drei Sekunden zu sehen ist?
Was soll denn daran professionell sein?!
Dabei sind drei Sekunden eigentlich sehr lange. Die neue Motörhead DVD konnte ich mir nicht sehr lange ansehen und die neue Iron Maiden sah ich mir gestern an. Dabei kann man bei keiner Kameraeinstellung 21 sagen, sprich, keine Einstellung ist eine Sekunde lang zu sehen.
Das tut nicht nur in den Augen und im Kopf weh, nein man sieht eigentlich gar nichts mehr. Während Bruce Dickinson ein langgezogenes Wort reinschreit sieht man ihn aus fünf verschiedenen Perspektiven und dazwischen noch jeden der vier Saitenbearbeiter mindestens ein mal.
Früher konnte man ein Gitarrensolo fast zur Hälft aus einer einzigen Einstellung sehen und somit auch versuchen es nachzuspielen. Heute sieht man nichts mehr. Die spielen ihre Solos mit mehr Anschlägen in der Sekunde als in Afghanistan in einem Jahr stattfinden und man sieht nur einen einzelnen davon.
Aber zum Glück gibt es ja auf der Rückseite die Warnung für Epileptiker:
"WARNING: The Live concert footage contained within this DVD contains prolonged periods of fast flashing imagery and light patterns which may cause a small percentage of people who suffer with Epilepsy to have seizures. If you have a history of Epilepsy you should consult your physician prior to viewing."
Was haltet ihr von der ganzen Sache? Sollte man die Leute darauf hinweisen? In dem Fall von Maiden wäre das Steve Harris selbst, der da scheinbar die Fäden in der Hand hielt.
Oder findet iht das auch professionell und es gefällt euch sogar?
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"Früher war alles besser." Diese - meist mit wehmütiger und gleichzeitig auch schwelgender Gefühlswelt verbundene - resignierende Feststellung haben wohl schon viele gehört. Auch in der Szene soll es so gewesen sein. Aber bitte was ist damit eigentlich gemeint? Immerhin bin ich zumindest nicht in der Dekade aufgewachsen, in der alles angefangen hat und kann mit dieser Aussage, respektive der "alten Zeit" herzlich wenig anfangen.
Ich habe mir vom "Alten Eisen" allerdings sagen lassen, dass früher der Zusammenhalt viel grösser gewesen sein soll. Das höre ich dabei aber nicht zum ersten Mal. Auch das Alter soll damals keine Rolle gespielt haben. Wer solche Art von Musik hörte, wurde vollkommen akzeptiert und nicht aufgrund seines Alters abschätzig betrachtet bzw. nicht für voll genommen. Ich habe mir dabei schon oft Gedanken darüber gemacht, was früher anders war als heute, dass man sich damals so verbunden miteinander fühlte. Ich kann allerdings nur spekulieren. Ich weiss, wie es heutzutage ist. Oft nicht sehr positiv, wie ich zugeben muss. Ein gewisses Spannungsverhältnis zwischen Jung und Alt, bzw. einzelnen Subkulturen kann man nicht von der Hand weisen.
Aber um dieses "früher" einmal zeitlich einzuordnen, würde ich es auf die 80er beziehen. Damals, so weiss jedes Kind, war die Blütezeit des Trashs und solche musikalischen Extremsparten wie der Death Metal, Black Metal oder Grindcore hatten sich noch nicht entwickelt. Dies dürfte wohl auch der Hauptgrund für diese eher negative Entwicklung der Szene sein. Damals waren schliesslich nur der Trash und Heavy Metal wirklich präsent und solche Legenden wie Iron Maiden, Slayer und Metallica legten die Grundsteine für ihre späteren Karrieren und deren Status. Damit sollten dann wohl auch dieselben gemeinsamen Ideale die Essenz und Einheit in Einvernehmlichkeit mit dem Zusammenhalt dieser Szene(n) gebildet haben.
Denn mit der Zeit, eher zum Ende der 80er, Anfang der 90er hin, tauchten auch erstmals Death Metal und Black Metal Bands auf. Dadurch entwickelten sich andere Subkulturen mit eigenen - und vor allen Dingen anderen - musikalischen und zum Teil auch kleidungstechnischen Idealen. Aus diesen Subkulturen spalteten sich dann wiederum andere Subgenres ab, die sich dann ebenfalls in ihren Idealen unterscheiden konnten. Wenn dann eine Szene bestimmte Ideale hatte, die das Gegenteil zu denen eines anderen Subgenres darstellten, war wohl irgendwie vorauszusehen, dass sich zwischen diesen beiden Szenen kein Zusammenhalt formte, weil jede andere Ansichten zu denselben Dingen hatte und verschiedene Interessen vertrat und noch vertritt. Bis heute hat sich das natürlich nicht geändert, sondern nur einen grösseren Keil zwischen die einzelnen Szenen getrieben.
Das Vermischen verschiedenster Musikstile setzt sich dabei auch munter fort. Aktuelles Beispiel: Der Metalcore. Weder Metal noch Hardcore, aber trotzdem ein Hybrid aus beidem. Klar, dass sich die Anhänger weniger im Metal und Hardcore, als vielmehr aus einer eigenen Subkultur heraus bilden und finden lassen. Wiederum auch mit eigenen musikalischen und alternativen Kleidungsidealen. Da die heutige Szene durchaus von Intoleranz geprägt ist, stösst Metalcore oft auf grosse Ablehnung. Das selbe gilt auch für einige andere Genres.
Aber letztendlich bleibt das sowieso nur eine Vermutung bzw. Überlegung, die ich einfach einmal festhalten wollte. Denn ich habe mich schon oft gefragt, was wäre wenn ich die alten Zeiten hätte miterleben dürfen. Ehrlich gesagt kann ich zwar damit leben, aber wäre trotzdem nicht abgeneigt, einmal auf ein Konzert gehen zu können ohne mit abschätzigen Blicken älterer Beiwohner dieser Gigs schief von der Seite betrachtet zu werden, weil ich offensichtlich zu den jüngsten zähle. Aber nicht nur das, sondern auch die Verfeindung zwischen verschiedenen Szenen kotzt mich einfach an. Vielleicht war es mal besser, aber es wird mit Sicherheit nicht mehr so werden.
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"Die Remise in Wil existiert seit 15 Jahren. Anlässlich dem Jubiläum war in der Thurgauer Zeitung ein Artikel unter dem Titel ""Kultstätte für Punk, Hardcore und Hip-Hop"" abgedruckt. (Nachlesen unter www.thurgauerzeitung.ch) Ich mag auf den Artikel gar nicht genauer eingehen, dennoch schweben mir einige grosses Fragezeichen durch den Kopf. Gab es in diesen 15 Jahren nicht auch eine beträchtliche Menge an Metal Konzerten? Hat man all die kultigen Auftritte von Amon Amarth, Benediction, Bolt Thrower, Cannibal Corpse, Carpathian Forest, Catastrophic, Cryptopsy, Die Apokalyptischen Reiter, Dimmu Borgir, Eyehategod, Hateplow, Immolation, Katalysm, Katatonia, Krisiun, Malevolent Creation, Mercyful Fate, Napalm Death, Nevermore, Opeth, Overkill, Purification, Satyricon, Schweisser, The Haunted, Vader, Virgin Steele, Zao usw. vergessen? Warum wird Metal ignoriert? Wurden die Haare zu wenig geschüttelt? Lag es am zu geringen Publikumsaufmarsch? War die Musik zu leise? Ich weiss es nicht...
""Auch 2006 wird es wieder Punk-, Hardcore- und Hip-Hop-Highlights bei uns geben."" Steht weiterhin geschrieben. Kein Metal? Bedeutet dies, nachdem das C4 nach wenigen Monaten wieder seine Tore geschlossen hat das endgültige Aus für Metalkonzerte in der Ostschweiz? Noch nicht ganz, denn bereits am Freitag, 20. Januar 2006 findet eine Death-Metal-Night statt. Bolt Thrower, Malevolent Creation, Nightrage & Necrophagist werden an diesem Freitag die Bühne entern und sich die Finger wundspielen. Des weitern findet Samstag, 18. Februar 2006 ein erstklassiges Black Metal Konzert statt. Unter dem Banner von ""Death to Peace 2"" werden Nocte Obducta, Lunar Aurora, Darkspace & Forest of Fog die Remise in ihren Bann ziehen!
Es besteht noch Hoffung für die Ostschweiz! Jeder, der einer dieser Bands etwas abgewinnen kann soll seinen verdammten Finger aus Arsch nehmen und sich an diesen beiden Daten in die Remise begeben! Wir wollen doch nicht immer den weiten Weg ins Z7 in Kauf nehmen, nur um wieder einmal anständig unsere Matte zu schwingen!"
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Nunja, Trueness und Höflichkeit. Was soll denn das für ein paradoxer Vergleich sein? Eigentlich ist dieser Vergleich gar nicht so abwegig. Würde man Arthur Schopenhauer fragen, so würde er antworten: "Die Höflichkeit ist lediglich eine grinsende Maske" (Auszug aus "Von der Höflichkeit"). Wenn ich noch einen Schritt weiter gehen würde und ihn zur Trueness befragte, wäre eine solche Antwort vorprogrammiert: "Die Trueness ist das Gegenteil zur Höflichkeit, eine hämische Maske". Aber warum Maske? Ganz einfach. Jeder hat eine Fassade hinter der er sich verstecken kann. Eine Maske gibt Sicherheit. Eine Maske ist nicht du selbst. Eine Maske ist eine unechte Schutzvorrichtung. Man kann damit vorgeben etwas zu sein, was man nicht ist. Es wird damit immer versucht, Komplexe zu kompensieren. Eine innerlich unsichere Geschäftsfrau versteckt sich z.B. hinter einer Maske besonders toughen Auftretens, um ihre Unsicherheit zu überspielen. Mamas weicher und verwöhnter Liebling möchte bei seinen Freunden gut ankommen und flüchtet sich so hinter ein "pseudo-hartes Gangster Image". Jetzt könnte man spekulieren und sagen, dass ein Mensch, der zu wenig geliebt wurde sich später in die Trueness verliert um mit einer bösen "Fuck You" Attitüde zum Ausdruck zu bringen, dass man niemanden braucht und alleine gut zurecht kommt. Die Maske der Trueness erhält durch das ganz besonders im "True" Black Metal verwendete Corpsepaint jedoch eine regelrechte Verbildlichung. Doch meiner Meinung nach liegt das "True" Image vor allem an der vorherrschenden Inakzeptanz der Gesellschaft, welche kein Verständnis für eine solche Musikrichtung aufbringt und so verurteilt. Im Endeffekt jedoch hat jede Szene etwas, einen Grundsatz oder Ähnliches, woran sie sich verzweifelt festklammert. Fakt ist allerdings, das eine Person "unmaskiert" nicht mehr viel mit deren jeweiligen subkulturellen Lifestyle verbindet.
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"Es hängt einem fast zum Halse heraus: überall wird rumgemotzt und rumgenörgelt, dass der gute alte Metal in die Stagnation tritt. Jeder schreit nach Innovation und jeder will Veränderung.
Die meisten Kritiken prangern an, dass die erhoffte Eigenständigkeit fehlt oder dass die Lieder keinen Ohrwurmcharakter haben. Auch sollten die Monotonie verringert werden und mindestens weitere zwei Riffs zu hören sein.
Aber ich will keine vielen Worte verlieren, die Situation ist jedem aufmerksamen Metaller seit langen bekannt.
Jedoch, so einfach der Schrei nach neuen Ideen ist, es gibt zwei Schwierigkeiten, die sich in den Weg stellen. Erstere ist die des Einfallsreichtums der Band. Diese soll hier nicht näher diskutiert werden, da man als Hörer daran sowieso nichts ändern kann.
Weit kontroverser verhält es sich dann doch mit den werten Kollegen Metallern selbst. Denn wem der Konservatismus bezüglich des "Old School"-Metals noch im Blut steckt, der sollte lieber nicht so laut schreien, dass es keine neuen Ideen mehr gäbe.
Denn wie ist es denn? Nimmt eine Band viele Riffs und Breaks in ihre Lieder, dann spielt sie zu "kopflastige" Musik, ja, die Musik wird sogar oft als "Frickel"-Metal verrufen.
Anderes Beispiel: Man benutzt das Keyboard (und sei es auch noch so harmlos und dezent) – schon wird, wie der Konservative meint, die "Kommerz-Schiene" gefahren und die Bands werden wohlmöglich auch noch als "Schwuchtel-Truppen" abgetan.
Soweit, so gut. Vielleicht findet sich der Ausweg auch darin, dass man moderne Elemente einfliessen lässt, z.B. cleanen Gesang. Jedoch bereitet auch das wieder grosse Probleme, da auf diese Weise schnell der Ruf laut wird, dass der Nu Metal Einzug gehalten hätte und man sich einmal auf die alten Ideale besinnen sollte (was eigentlich ja etwas widersinnig ist, wenn man nach Abwechslung schreit).
Aber ich will noch nicht aufgeben. Schliesslich bleibt ja dann noch die Möglichkeit, dass man verschiedene Stilelemente zusammenfliessen lässt. Am Beispiel des Death/Black Metals wird deutlich, dass dies auch recht oft gut gehen kann.
Aber dennoch, der sich windende Kritiker hat auch hier noch eins auf Lager. Er behauptet nämlich, dass z.B. bei der Mischung Death/Thrash die Vermischung an sich eigentlich nur bewirkt, dass man sich immer mehr vom guten alten Metal selbst entfernt und einfach zu modern klingt, um das eigene Metal-Ideal zu erfüllen.
Was also tun, wenn jeglicher Versuch, der Aufforderung nachzukommen, endlich wieder etwas Neues zu machen, von den Auffordernden selbst erstickt wird?
Ich weiss die Antwort nicht, aber eines rate ich jedem: einfach einmal laut zu lachen (und zwar am besten über sich selbst)."