Die Redaktion von Powermetal.de beweist dieser Tage, dass plakativer Aktionismus gänzlich in die Hosen gehen kann. Mit ihrer Initiative "Metaller gegen Hass und Gewalt!" wirft die Truppe zwar ein wichtiges Thema auf, versteht es aber leider genau so gut, das wichtige Thema ins Lächerliche zu ziehen. Damit wird die an sich gute Idee kontraproduktiv.
Mit dem Slogan trifft die Aktion genau in des Schwermetallers Herz. Ist es nicht gerade Hass und Gewalt, die wir in dieser Musik ausleben wollen? Gehört der Hass gegen das Christentum nicht genau so zum Schwarzstahl wie die Butter aufs Brot?
Powermetal meint damit zwar, dass physische Gewalt nicht toleriert werden soll, damit ist der Werbespruch jedoch eindeutig missverständlich gewählt und greift in seinem Wortsinn die Prinzipien des Extremmetalls vehement an. Mit einer Initiative gegen Hass verleugnen sie eines der Urgefühle des Menschen. Es entsteht gar der Eindruck, das Magazin wolle sich nur noch mit Schönmetallern abgeben.
Den Gipfel setzen die Gutmetaller durch das Logo. Ein Hippielogo auf einem Metallershirt ist ganz einfach läppisch und kann nur als Ironie interpretiert werden; die Kampagne verliert ihre Glaubwürdigkeit total. Ist der Metal nicht gerade entstanden, um den Schönrednern der 68er den Mund zu stopfen? Ganz klar: Das deutsche Magazin hat nicht verstanden, worum es im Metal geht. Warum nicht gleich: "Metaller gegen Musik!" oder "Metaller gegen ihre ureigenen Prinzipien!"?