Durch die letzte Hammerscheibe „Soulskinner“ konnten die
deutschen Fleshcrawl bereits festen Fuss in der Death Metal Szene fassen. Trotz
Line-Up Wechsel legten sie mit ihrem neusten Output „Made Of Flesh“
noch einen drauf und werden ihren Ruf als schwedischste Band Deutschlands einmal
mehr gerecht. Zu Recht, denn der Mix aus brachialen Riffgewittern und melodiösen
Parts beherrschen Fleshcrawl wie kaum eine andere Band auf der Erdkugel. Grund
genug um Drummer Basti über das Erfolgsrezept, die anstehenden Gigs und
die Zukunft der Band auszuquetschen.
Hallo Basti, wie geht’s dir und dem Rest der Band?
Basti: Hallo, mir sowie der Band geht’s gut soweit. Wir bereiten uns gerade für die Tour vor die gerade ansteht. Ansonsten, geht halt jeder arbeiten, wie immer eben (lacht).
Da du gerade was von der Tour erwähnt hast, mit wem werdet ihr den touren?
Basti: Es wird eine kleinere Europa-Tour geben und zwar als Support von Criminal und Six Feet Under.
Werdet ihr den auch in die Schweiz kommen? Ich würde euch zu gerne mal live erleben...
Basti: Nein, auf dieser Tour leider nicht. Aber wir haben bezüglich der Schweiz noch andere Anfragen. Zum Beispiel von hellfire-zh.ch, die haben uns angefragt. Ich denke schon, dass das klappen wird.
Leider konnte ich bisher nur einen Song von der neuen Scheibe hören und ich kann es kaum erwarten das ganze Album zu hören. Deshalb übergebe ich gleich dir das Zepter...
Basti: Auf der neuen Platte sind 10 Songs drauf. Diesmal alles Eigenkompositionen, wobei es bisher eigentlich Tradition war einen Song zu Covern. Das lag daran, dass wir gegen Ende noch unseren letzten Song aufgenommen haben und der lief uns so gut rein, dass wir uns dann spontan entschieden haben kein Cover draufzuknallen. Ansonsten schlägt die Platte in die gleiche Kerbe wie Soulskinner. Man kann es deshalb als Weiterführung betrachten, wobei wir dieses mal sehr darauf geachtet haben, dass sie abwechslungsreich ausfällt. Textlich hat sich auch nichts verändernd, so kann man „Made Of Flesh“ als lupenreine Fleshcrawl Scheibe bezeichnen.
Wer war den für das Cover verantwortlich? Ich finde es sieht genial aus!
Basti: Das Cover hat dieses mal wieder Uwe Jarling gemacht. Er ist ein sehr guter Freund von uns und professioneller Grafiker. Er ist auch für das Cover von „Soulskinner“, „As Blood rains...“ und unserer ersten Platte verantwortlich. Wir sind einfach zu ihm hingegangen, haben ihm Albumtitel und die Texte gegeben und er konnte dann frei entscheiden was er machen will, sprich wir hatten ihn einfach werkeln lassen. Und es ist auch gut rausgekommen, aber das wussten wir auch von Anfang an (lacht).
Wer hat „Made Of Flesh“ eigentlich produziert? Ich finde der Sound ist hammermässig, soweit ich es zumal vom ersten Track der Scheibe entnahmen kann...
Basti: Danke für das Kompliment. Produziert haben wir die Scheibe selber. Da wir selbst am besten wissen, wie es klingen muss. Die Schwierigkeit liegt halt einfach daran wenn man das Ganze von einem Mischpult zum anderen übertragen muss. Ist uns aber sehr gut gelungen, wir sind jedenfalls zufrieden damit.
Wie steht es eigentlich um die Zusammenarbeit mit Metal Blade? Ich denke der damalige Wechsel zu Metal Blade hat auch was zum Erfolg der Band beigetragen.
Basti: Ja klar, das auf jeden Fall. Alleine schon der Support und die Promotion beim alten Label war ziemlich schlecht. Jetzt läuft es jedoch super und wir sind froh darüber. Ich denke, dass es allgemein sehr wichtig ist eine gute Promotion zu haben.
Wie hoch steckt ihr eure Ziele? Ich meine die Ziele verändern sich im laufe der Zeit, da ihr zu Beginn sicher nicht gedacht habt, dass ihr so berühmt werdet wie ihr es jetzt seit.
Basti: Ja gut, Ziele gibt’s immer. Unser momentanes Ziel ist es „Made Of Flesh“ richtig zu promoten. Dann wollen wir wieder nach Japan gehen. Wir waren ja schon 2002 auf Tour in Japan und das war wirklich eine coole Sache. Und natürlich ist die USA für uns ein Ziel, denn trotz jahrelanger Anstrengung hat es bisher noch nicht so richtig geklappt und wir hoffen, dass es diesmal anders wird. Man muss natürlich bezüglich Tour, Konzerte usw. immer schauen, denn es gab z.B. Gigs wo wir von Hamburg nach Zürich kamen und wieder zurück und schlussendlich haben wir draufgelegt. Das bringt es dann einfach nicht und deshalb muss man auch den einten oder andere Gig absagen. Was wir gerade noch planen sind die Sommer-Festivals wie z.B. das Summer-Breeze. Auch dran sind wir momentan an den Metal-Dayz in Pratteln. Aber ob das wirklich zustande kommt ist dann ne andere Frage.
Seid ihr eigentlich alle berufstätig?
Basti: Ja klar. Es ist schon nicht so wie viele Leute denken, dass man gleich nicht mehr Arbeiten gehen muss, wenn man einen Vertrag unterschrieben hat. Das ist ein Märchen, das wirklich nicht stimmt und dies bei etwa 99% der Metalbands. Jedenfalls im extremen Metalbereich sind es gerade mal eine Hand voll Bands, welche sich so über Wasser halten können.
Wie schafft ihr das? Ich meine Fleshcrawl und den Job unter eine Decke zu bringen. Das ist sicher nicht immer einfach.
Basti: Das ist schon nicht ganz so einfach, da hast du Recht. Aber wir müssen schauen, wie wir das hinkriegen. Bisher hat es ja noch immer geklappt. Problematisch wird es dann, wenn wir auf Tour gehen, da man Urlaub nehmen muss usw. Zudem muss man noch Urlaub nehmen von der Tour, denn touren heisst nicht nur am Strand liegen und nichts tun, ist wirklich harte Arbeit.
Als ich übrigens erst kürzlich eure neuen Promofotos anschaute, ist mir etwas aufgefallen: Ihr habt eines neues Bandmitglied! Könntest du uns den jungen Herrn mal bisschen vorstellen?
Basti: Der Kollege heisst Oliver Grbavac und ist nun seit Februar 2002 bei uns. Wir haben den Übergang, als Stefan wegging und Oliver dazukam, ziemlich lange rausgezögert. Somit konnte er sich schon relativ gut einspielen und einarbeiten.
Aus welchen Gründen habt ihr euch den vom alten Gitarristen getrennt?
Basti: Also Stefan ist von sich aus gegangen. Er wollte nicht mehr soviel Zeit in die Band investieren und wir akzeptieren seine Entscheidung auch. Zurzeit ist er gerade viel auf Reisen usw. und er möchte noch viel anders machen. Doch er ist nach wie vor für Fleshcrawl tätig, gerade im Bereich Merchandising hilft er sehr viel mit. Auch das Booklet der neuen Scheibe hat er gemacht. Er ist also immer noch ein Mitglied von Fleshcrawl, wenn auch in passiver Form.
Ich finde ihr habt einen eigenen und bodenständigen Sound. Bereits nach wenigen Sekunden hört man gleich das Fleshcrawl am werkeln sind. Ist dies eine total eigene Idee oder gibt’s Bands wo ihr wenig abschaut?
Basti: (überlegt) Nein, das ist eigentlich unser eigener Sound, der sich halt im Laufe der Zeit so entwickelt hat. Klar, wir mögen alle den old School Death Metal, denn der läuft uns einfach gut rein und dementsprechend klingen wir auch. Aber ich denke von kopieren oder nachmachen kann nicht die Rede sein. Aber es freut uns natürlich immer wieder zu hören, wenn die Leute unseren Sound als eigenen Stil bezeichnen.
Da wir gerade bei den Bands sind: Welche Scheiben drehen zurzeit so in deinem Player?
Basti: Also eigentlich ist da nichts Neues dabei. Ich höre gerne die alten Sachen wie Priest oder UFO. Ich habe jetzt momentan nichts Neues wo ich sagen könnte es wäre so genial, dass ich es haben muss. Ich mag schon eher die älteren Sachen, die Klassiker, hehe.
Was denkst du über den momentanen Stand der (Death) Metalszene? Schliesslich gab es Zeiten wo Bands wie Pilze aus dem Boden schossen. Dann war wieder mal ne Zeit lang Flaute. Jetzt habe ich wiederum das Gefühl dass die Begeisterung an Metal wieder wächst und es momentan auch qualitativ gute Bands gibt.
Basti: Das ist richtig, ja. Ich kann mich erinnern als Death Metal mitte 90er langsam verschwand und Black Metal aufkam. Mittlerweile scheint sich das Blatt wieder zu wenden. Der Death Metal scheint wirklich wieder im Kommen zu sein. Die Leute wollen wieder vermehrt gute und harte Mucke hören (lacht). Aber ich finde das auch gut so.
Als ich kürzlich eure Homepage besuchte ist mir aufgefallen dass sie schon lange nicht mehr geupdatet wurde. Finde ich ein wenig schade, da gerade eine Homepage sehr wertvoll für eine Band sein kann. Wie siehst du das?
Basti: Ja ich weiss, die Homepage ist eine Katastrophe. Wir haben sie aber nicht abgeschaltet, da wir doch noch die News manchmal updaten usw. Aber wir arbeiten gerade auch an einer neuen Homepage. Das Problem ist, das alles komplett in Flash ist und ehrlich gesagt keiner von uns ne Ahnung hat von Flash. Der Typ der es bisher eben gemacht hat, kriegt das zeitlich einfach nicht mehr hin und daher kommt es halt, dass sie veraltet ist sozusagen. Aber wie gesagt, es wird bald eine neue geben, denn dann können wir wirklich auch selbst darüber verwalten und die Sachen updaten usw.
So, nun zum Schluss ein kurzes Brainstorming:
Internet
Basti: Kann man viel Gutes machen, aber auch viel scheiss (lacht). Aber im Grunde
eine gute Sache!
Blastbeats
Basti: Richtig eingesetzt kommt’s gut, wenn es immer nur Geknüpple
ist finde ich es schon recht langweilig.
Nu Metal
Basti: Gibt ein paar gute Sachen. Höre ich jedenfalls manchmal auch, aber
wirklich selten.
Alkohol
Basti: Ja ich mag es, muss ich zugeben, hehe
Schwermetall.ch
Basti: Find ich ganz gut. Hatte jedoch zu Beginn nur etwas Mühe mich zu
recht zu finden....
Hiermit bedanke ich mich für das Interview. Ich wünsche euch noch viel Erfolg und hoffe euch bald mal live bestaunen zu können. Meine Vorfreude auf „Made Of Flesh“ ist jedenfalls riesig! Du hast das letzte Wort...
Basti: Ich danke dir. Wie bereits gesagt arbeiten wir noch daran, dass wir in die Schweiz kommen können. Und sonst werden wir natürlich „Made Of Flesh“ kräftig promoten. Holt euch das Teil, auf jeden Fall!