Mittlerweile haben Darkmoon ihre dritte Demo CD eingespielt, auf der erneut qualitativ hochwertige Songs zu hören sind. Nun wird es Zeit eine Debüt CD aufzunehmen. Dass dies jedoch kein leichtes Vorhaben ist, wie es um die Zukunft der Dark Metaller und der Schweizer Metalszene steht und was Darkmoon für die Bandmitglieder bedeutet erläutert Gitarrist Richy.
Hallo Richy! Wie geht es dir und der Band?
Richy: Hallo Avenger, bei uns ist alles bestens, wir haben uns bis jetzt auf das Metal Forces Festival vorbereitet, haben einen tollen Set zusammengestellt und freuen uns riesig auf das Happening am kommenden Samstag! Ausserdem ist im Metal Hammer dieses Monats ein sehr gutes Review von unserer Demo Black Domain erschienen, solche Sachen machen einem Freude und verursachen grosse Motivationsschübe.
Ich muss gestehen, dass ich erst vor kurzem auf euch aufmerksam geworden bin. Ich habe euch in der Radiosendung Metal-X gehört und an den Metal-Dayz live gesehen. Was mir sofort aufgefallen ist, ist die düstere Atmosphäre und die genialen Melodien. Was sind eure musikalischen Einflüsse?
Richy: Unsere Einflüsse sind hauptsächlich in den Anfängen des Death Metal Booms Anfang 90 er zu suchen (Entombed, Edge of Sanity, Hypocrisy, Bolt Thrower usw.). Ich mag mich noch ganz gut erinnern, wie ich als 13-Jähriger mit glänzenden Augen meine erste Sepultura (Arise) in den CD-Player meiner Eltern eingeschoben habe. Ausserdem haben uns auch einige Black und sonstige Metal Bands wie z. B. Naglfar, Dimmu Borgir, Dissection, Paradise Lost, Amorphis, Amon Amarth oder Sentenced beeinflusst. Ich glaube auch, dass man diese Einflüsse z. T. aus unseren Stücken heraushören kann.
Wie steht es eigentlich um die Zusammenarbeit mit anderen Schweizer Bands? Seid ihr da sehr engagiert oder geht ihr euren eigenen Weg?
Richy: Die Zusammenarbeit ist eher sporadisch, wobei es nicht daran liegt, dass die Schweizer Bands sich nicht gegenseitig sympathisch wären, sondern eher an den begrenzten Auftrittsmöglichkeiten hierzulande. Aber generell können wir von uns behaupten, eher gesellige Menschen zu sein, wir hatten auch nie Probleme mit irgendwem, im Gegenteil.
Was haltet ihr von der Metalszene in Basel und Umgebung?
Richy: Ich glaube, dass die hiesige Szene eigentlich nicht ganz so schlecht ist, auch wenn Basel von den Metal-Events her eine „tote“ Stadt ist. In der Region haben wir das Z7, dort trifft sich die Szene meistens, und ich durfte feststellen, dass doch recht viele Leute Metal hören. Es hat eigentlich auch viele Bands in der Umgebung wie Zatokrev, Pornchild, Leviathan oder Atritas. Ein bisschen mehr Aktivitäten wie z. B. die Wiederbelebung der alten Trämli-Disco wären sicher nicht schlecht um ein bisschen Leben in die Szene zu bringen und den Metallern zu ermöglichen, sich regelmässig zu treffen.
Eure Demos machen Lust auf mehr. Wann kann man mit eurem Debüt-Album rechnen?
Richy: Wir sind daran Bewerbungsmappen für die Plattenlabels zu erstellen. Es ging leider ein bisschen länger, da wir unbedingt auf die Reviews der Szene-Magazine warten wollten. mal sehen also was sich in dieser Richtung ergibt, auf jeden Fall möchten wir Ende 04 eine ganze CD aufnehmen, Songmaterial haben wir ja genug!
Habt ihr auch im Sinn mal eine Tour zu machen? Oder im Vorprogramm einer bekannteren Band zu spielen?
Richy: Wir spielen wo wir können und sind über jedes Angebot froh, aber eine kleinere Tour wäre sicher toll!! Wir würden auch gerne im Vorprogramm von grösseren Bands spielen, insbesondere seit wir an den Metal Days Blut geleckt und gemerkt haben, wie geil es ist, mit vielen namhaften Bands am gleichen Festival zu spielen und positive Reaktionen zu kriegen. Wenn ich zurückdenke, kann ich es immer noch kaum fassen, dass wir eine Autogrammstunde gegeben haben, wirklich verrückt für unsere Verhältnisse! Allerdings ist eine solche Sache schwer zu organisieren, wenn man kein Profi-Management hinter dem Rücken hat, von dem her hängt alles davon ab, wie Black Domain bei den Label-Bossen ankommt.
Ja klar, die ganze Organisation ist sicherlich aufwendig und wie gesagt auch teuer. Aber im Endeffekt kann man nur gewinnen! Nun, ihr spielt seit ca. 1999 in dieser Formation. Wie seid ihr zusammen gekommen?
Richy: Die Anfänge Darkmoons liegen mittlerweile einige Jahre her. Am Anfang waren wir ein Haufen Gymnasiasten, die sich nach der Schule trafen um zusammen ein bisschen Lärm zu machen. Wir hiessen damals Obscure. Mit der Zeit kristallisierte sich das aktuelle Line Up heraus. Wir merkten, dass bei unseren Proben doch etwas herausschaute, also sind wir mit ein bisschen mehr Elan an der Sache gegangen, haben erste Konzerte gegeben und unser erstes Demo eingeprügelt. Am Anfang konnte auf jeden Fall keiner von uns auch nur annähernd ein Instrument bedienen, wir mussten also wirklich bei null anfangen.
Wie wichtig ist euch eure Musik? Wie viel mal trefft ihr auch in der Woche um zu Klimpern?
Richy: Unsere Musik ist für uns die wichtigste Entfaltungsmöglichkeit,
die wir haben. Wir legen sehr viel Herzblut in das, was wir machen und sowohl
die Musik selber als auch die Texte sind sehr persönlicher Natur und kommen
wirklich aus den Tiefen unserer Seelen. Unsere Musik ermöglicht uns, unsere
Gefühle auszudrücken und fungiert sicherlich auch als Ventil, um den
Frust unserer alltäglichen Probleme loszuwerden. Ohne mich zu weit auf
die Äste begeben zu wollen wage ich zu behaupten, dass wir uns ein Leben
ohne unserer Musik gar nicht mehr vorstellen könnten!
Wir treffen uns zwei bis drei Mal die Woche um zusammen zu zocken und haben
wirklich grossen Spass dabei.
Ich finde das merkt man auch, wenn man eure Songs anhört. Soviel steht fest. Wie steht es um das Verhältnis in der Band? Trefft ihr auch ausserhalb der Bandprobe?
Richy: Wir sind alle sehr gute Freunde, einige von uns kennen sich sogar seit der Kindergartenzeit. Darum sind wir auch schon so lange zusammen ohne irgendwelche mühsame Line Up Wechsel über uns ergehen lassen zu müssen. Jeder von uns kennt den Anderen ziemlich gut und weiss wie er ihn anzupacken hat. Wenn mal Reibereien entstehen, sind diese schnell bewältigt, weil uns eben Freundschaft verbindet. Wir treffen uns natürlich auch ausserhalb der Bandprobe.
Was macht ihr in eurer Freizeit?
Richy: Christian (Git.) und ich sind sehr grosse Fans des FC Basel, ergo sind wir an den meisten Spielen (auch Auswärts) im Stadion anzutreffen. Ansonsten ist die Freizeitgestaltung bei uns wie bei ganz normalen Menschen, PS2 gamen, an Konzerte gehen, sich treffen um etwas trinken zu gehen, Kino usw. Nichts wirklich ausgefallenes wie kleine Kinder essen oder geschminkt durch verschneite Wälder rumhüpfen...
Ich danke dir, dass du dir die Zeit genommen hast, dich meinen Fragen zu stellen. Ich wünsche euch viel Erfolg in eurer Karriere und ich kann es jetzt schon kaum erwarten, wieder mehr von euch zu hören! Stay Heavy!
Richy: Danke Dir für das Interview und ein Gruss an Eure Leser und an all den Leuten die uns unterstützen!