Die Deutschen von Sanctimonious Order mit Dissection oder Immortal zu vergleichen liegt seit ihrer neusten Veröffentlichung „...and still the battle rages on“ nicht wirklich fern. Sie haben sich nicht nur stilistisch in Richtung der beiden Bands entwickelt, sondern können auch in technischer Hinsicht ähnlich überzeugen. Anlass zur Diskussion gaben aber nicht nur ebengenannte Bands, sondern vor allem Sanctiumonious Order selber. Doch lest selbst:
Euer Name ist ja nicht gerade leicht merkbar. Sanctimonious Order heisst zu Deutsch etwa scheinheilige Bestellung. Was ist damit gemeint? Warum habt ihr euch so genannt?
Mit Sanctimonious Order ist der „scheinheilige Auftrag“ gemeint. Damit wollen wir die Falschheit der Obrigkeit vorweisen.
Welche Obrigkeit gemeint ist, soll also dem Leser zur Interpretation freigestellt werden. Wenn ich so zurückrechne, dann werdet ihr in vier Jahren euer 10 jähriges bestehen feiern. Doch eins nach dem anderen: Mit welcher Intention habt ihr euch im Jahre 1997 gegründet?
Um aggressiven und melodiösen Black/Death Metal zu spielen.
Kurz und bündig! Anschliessend hattet ihr zwei Jahre später die Möglichkeit, zwei Songs über Last Episode zu veröffentlichen. Wie kam es dazu und wie waren die Songs, seid ihr heute noch mit ihnen zufrieden?
Last Episode bot uns 1999 an eine 7“ EP zu veröffentlichen. Wir können uns nach wie vor mit den Songs identifizieren.
Weil sich die erste Single so gut verkaufte, habt ihr gleich eine weitere auf den Markt geworfen... das tönt so ziemlich nach marktgerechtem produzieren. Welche anderen Marktstrategien habt ihr sonst noch? Oder macht ihr ganz einfach das, wozu ihr gerade Lust habt?
Da wir zu diesem Zeitpunkt Vertragsfrei waren, haben wir die Gelegenheit ergriffen mit ISEGRIM eine Split EP zu veröffentlichen.
Okay. Ihr habt euch dann anfangs dieses Jahres einen Plattenvertrag geangelt. Nicht alle Bands eifern unbedingt auf einen solchen hin. Warum wolltet ihr unbedingt einen Plattenvertrag und welche Vorteile erwünscht ihr euch daraus? Wie seid ihr mit der bisherigen Arbeit von Neon Knights zufrieden?
Der Plattenvertrag gibt uns die Möglichkeit unsere Ideen zu verwirklichen. Über die Zusammenarbeit mit Neon Knights können wir bis jetzt nicht klagen.
Ich habe es in der Kritik zu „... and still the Battle rages on“ bereits erwähnt: Eure Musik gefällt wunderbar. Sie ist allerdings sehr vergleichbar. Habt ihr bewusst Einflüsse von Immortal und Dissection in eure Musik eingebracht oder ist die nähe zu diesen Band eher zufällig?
Da wir uns mit dem Stil der oben genannten Bands am besten identifizieren können hat sich unser Stil über die Jahre so entwickelt.
Dissection waren lange Zeit auf Eis, doch soll sich schon bald etwas tun. Seid ihr gespannt auf das neue Album? Was erwartet ihr?
Gespannt auf's neue Album sind wir schon, die Zeit wird zeigen ob sie an die Klasse der alten Songs anknüpfen können.
Im Booklet euer aktuellen Mini CD „... and still the Battle rages on“ sind keine Texte abgedruckt. Wie wichtig ist euch der lyrische Aspekt? Worum geht es in den Texten?
Die Texte sind ein wichtiger Bestandteil unserer Songs. Wir sind der Meinung das man sie gut verstehen kann, deswegen sind sie nicht im Booklet. Text und Musik soll eine Einheit ergeben. Unsere Texte sind mystische, atmosphärische und manchmal auch reale Erzählungen.
Das Cover von „... and still the Battle rages on“ zeigt den Sensemann und ist äusserst gut gezeichnet. Hat es eine tiefere Bedeutung oder hängt es mit den Texten zusammen? Wer hat es gezeichnet?
Es hängt nicht direkt mit den Texten zusammen, aber Cover und Musik sollten zu einander passen. Gezeichnet hat es Liquida Anatomica von Dark Demon Design.
Die Songs für das kommende Album sind schon fertig und nach euren Aussagen noch besser, als diejenigen auf „... and still the Battle rages on“. In welche Richtung habt ihr euch entwickelt? Gibt’s schon nähere Infos zum Album? Wann wird es erhältlich sein, wie wird es heissen?
Wir haben unseren Stil verfeinert, es wird wieder abwechslungsreiche Tracks enthalten. Veröffentlicht wird es voraussichtlich Anfang/Mitte 2004. Einen Titel gibt es noch nicht.
Metal ohne live ist wie Brot ohne Butter. Wie kann man sich einen Sanctimonious Order Gig vorstellen? Wie sähe euer Traumkonzert aus?
Ohne viel Theater voll in die Fresse. Solange das Feeling stimmt ist jeder Gig ein Traumgig.
Neben Metal habt ihr sicher noch andere Interessen. Wo habt ihr eure Leichen im Keller? Welches eurer Hobbies ist am meisten metalunverträglich?
Unsere Passion ist und bleibt der Metal.
In dem Fall Metal über alles! Gibt es neben der geplanten CD weitere Pläne für die Zukunft? Habt ihr vor, ein Video oder ähnliches zu produzieren oder ist gar eine grössere Tour geplant?
Als nächstes wird „..and still the Battle rages on“ als limitierte PIC-LP veröffentlicht. Den Rest wird die Zukunft zeigen.
Vielen Dank euch für die prägnanten Antworten!