Sie gehören zu den grossen Hoffnungen der Schweizer Death
Metal Szene ... behaupte ich jetzt einfach mal, und zwar sicherlich auch aus dem
Grund, weil die MiniCD Dark Days Quantum zeigt, dass Aliengates richtig
durchstarten wollen. Der Sound stimmt, die Songs stimmen, das Artwork auch und
der ganze Rest sowieso.
Jetzt wissen wir aus dem Film Men In Black, dass gewisse Stars der
Unterhaltungsindustrie eigentlich gar keine Menschen sondern Aliens sind, die
auf diese Weise auf der Erde Einfluss nehmen wollen. Dass es in der Rockszene
auch Ausserirdische gibt, war Euch vielleicht bisher noch nicht bekannt (ausser
Marylin Manson, der ist irgendwie nicht humanoid). Doch nach diesem Interview
werdet Ihr eines Besseren belehrt worden sein - Aliengates enthüllen Ihr
grösstes Geheimnis ... sie sind unter uns, und das nicht erst seit gestern!
Kannst Du vielleicht mal einen kurzen Abriss über die Geschichte von
Aliengates geben, damit die Leute wissen, mit wem sie es hier zu tun haben?
Pascal: Also Aliengates gibt es seit dem Sommer 2000. Wir haben unser erstes
Konzert nach ca. 2 Monaten in einer kleinen Besen-Beiz in Frauenfeld gegeben.
Unser Sound ging damals stark in Richtung In Flames und Dark Tranquillty und kam
beim Publikum gut an, mal abgesehen davon, dass wir ziemlich schlecht gespielt
haben. Der nächste Eckstein war das Konzert in der Grabenhalle. Das Ganze fand
unter dem Motto "Gothic-Party" statt. Vor ca. 300 Leuten konnten wir dann
wirklich zeigen, was wir zu diesem Zeitpunkt konnten. Wir haben den ganzen
Dezember vor dem Konzert im Proberaum übernachtet und wirklich fast jeden Tag
geprobt, was sich auf das Konzert aber durchaus positiv ausgewirkt hat. Tja, im
März mussten wir uns von unserem Schlagzeuger und unserer Bassistin aus
musikalischen Gründen trennen. Allerdings fanden wir zu unserem Glück schnell
einen neuen Schlagzeuger. Von da an wurden fleissig Pläne für eine EP
geschmiedet. Mit einem Session Member konnten wir dann unsere ganze Energie auf
die Aufnahmen fokussieren - der Sound wurde schneller und technischer. Im
Oktober haben wir im Studio all unsere Ideen auf Band gebracht und im Januar
eine fette "Dark Days Quantum" Release-Party im ausverkauften JuZe in Konstanz
gefeiert. So, das mal kurz über uns, und P.S: Wir suchen immer noch einen Basser?!?
Ihr wurdet und werdet aufgrund Eures Musikstils immer wieder mit Bands wie In
Flames, At The Gates und Dark Tranquility verglichen. Ist das etwas, was Euch
auf die Dauer stört oder meint Ihr, dass Euch solche Vergleiche eher helfen?
Pascal: Ich denke, solche Vergleiche helfen vor allem den Leuten, die sich für
diese Art von Musik interessieren. Sie können sich ein Bild von der Band machen,
ohne sie vorher schon mal gesehen oder gehört zu haben. Uns stören solche
Vergleiche nicht, aber wir wollen diesen Bands nicht einfach "nur" nacheifern,
denn wir haben viel zu viel Spass an unseren eigenen Ideen.
Ihr habt ein neues Webseitendesign, dessen Inhalt in Englisch gehalten wurde,
ein richtig stark produziertes Demo mit entsprechendem Booklet, ein Pressbook
und alles sonst noch, was so dazugehört. Das sieht wie "jetzt oder nie" aus. Ihr
möchtet es jetzt echt wissen, oder?
Pascal: Also eher jetzt als nie! Nein, im Ernst. Die Homepage ist mittlerweile
eine Art Visitenkarte für ein Produkt der "Web Generation" geworden. Deine
Homepage ist ja auch dufte (alter Charmeur! - Verf.). Wir haben also kurzerhand
Arno, den geilsten Webdesigner in der nördlichen Hemisphäre, der
glücklicherweise auch der Bruder von unserem Sänger ist, mal wegen einer
Homepage angefragt. Das Pressbook haben wir der Einfachheit halber und aus
Kostengründen gemacht, da wir zahlreiche Demos verschickt haben und damit eine
Alternative zur teuren Post finden wollten, um unsere Infos, Photos etc. jedem
anbieten zu können. Und hinter der CD steckte halt wirklich der Gedanke, eine
Scheibe aufzunehmen, die vor allem unseren Erwartungen standhalten musste, denn
meist ist der eigene Massstab der Strengste, und wir glauben zu wissen, was an
unserer Mini-CD gut und nicht gut ist!
Björn Goosses von Night In Gales scheint massgeblich am Artwork von Dark Days
Quantum beteiligt gewesen zu sein. Wie ist denn der Kontakt zu ihm zu Stande
gekommen und wie sah seine Beteiligung am Artwork aus?
Pascal: Wir sind alle grosse Fans von Night In Gales, und ich wusste, dass Björn
das Artwork zu Nailwork selbst gemacht hat. Wir haben auch Namen wie everhard,
Marshall und Kristian Wahlin in Betracht gezogen, jedoch in Björn und seiner
wirklich unkonventionellen Art den Mann für uns gesehen. Was wir bis zu meinem
ersten "mit-der-Tür-ins-Haus-Email" nicht wussten, war, dass Björn eigentlich
schon dran war, seine individuell angepassten Sachen unter dem Namen http://www.killustrations.com/
anzubieten. Wir haben Björn unsere Vorstellungen von Dark Days Quantum gegeben
und ihm freie Hand gelassen. Das Resultat hat uns vom Sockel gehauen. Das
Artwork ist ein Teil der Produktion geworden und von Dark Days Quantum nicht
mehr wegzudenken.
Was soll das futuristische Artwork mit den nummerierten, aufgehängten
Anzugträgern aussagen? Mir ist ferner aufgefallen, dass Ihr im Intro ein
bisschen vom Film The Matrix geklaut habt. Ich sag nur: "Welcome to the real
world ..."
Pascal: Ich habe gewusst, dass wir Dich alten Filmfreak nicht hintergehen
können. Tja, ich würde sagen, gestohlen ist anderst, für einen anderen Zweck
ummodeliert hingegen keine schlechte Sache. Ausserdem hat der Sound einfach zu
geil zum Cover gepasst. Du willst, dass ich hier sämtlichen
Interpretationsspielraum allen neuen Zuhörern nehme, wenn ich genau kundtue,
welche Gedanken seitens der Band hinter der CD, den Lyrics und dem Artwork
stehen. Also, wie gesagt hat Björn seine und unsere Gedanken zu einer
zutreffenden Einheit verschmelzen lassen. Dark Days Quantum spricht mit den
Titeln der CD für sich, und das Cover versinnbildlicht fehlgeleitete
Wertvorstellungen und das gemeinsam aus den Augen verlorene Ziel. Wo wir es grad
von Matrix hatten: Es wird den Tag des Erwachens geben, und dieser wird für
viele zum einem ziemlich schlimmen Tag ihres Daseins werden.
Als ich Dark Days Quantum gehört habe, kam mir spontan, ganz ohne Scheiss,
eine deutsche Band in den Sinn ... drei Mal dürft Ihr raten, wer das war - Night
In Gales, und zwar ohne, dass ich von Björn's Zutun zu Dark Days Quantum etwas
gewusst habe. Es scheint mir, als ob Ihr stellenweise den Pfad der frühen Night
In Gales Tage beschritten habt. Ist da was dran? Gab's vielleicht sogar eine
entsprechende Reaktion von Björn?
Pascal: Also zuerst einmal herzlichen Dank für Dein Kompliment. Der Vergleich
kann irgendwie nicht ausbleiben, da wir in Insiderkreisen auch als "AlienGales"
bekannt sind. Nein, Spass beiseite, unsere Zusammenarbeit hat sich
ausschliesslich auf das Artwork beschränkt, obwohl wir Night In Gales zu unseren
Faves zählen. Björn hat uns auch nichts dergleichen offenbart. Vielleicht
lächelt er sich ja insgeheim ins Fäustchen.
Die Weg zu Dark Days Quantum scheint ja ziemlich stressig gewesen zu sein. Da
brennt Euch zuerst vor den Aufnahmen der ganze Proberaum nieder, Ihr verliert
dabei eine Menge Equipment, müsst Euch einen neuen Raum suchen und dann gibt's
auch noch Probleme mit dem Booklet. Seid Ihr irgendwo froh, dass das Ding jetzt
endlich draussen und die ganze Sache schlussendlich doch noch gut herausgekommen
ist?
Pascal: Du hast es erfasst! Wir haben alle mehr oder weniger nur noch für die CD
gelebt ... und gezahlt ... und fühlten uns wie auf Nägeln, bis wir endlich mal
den Master-Rohling zu Gehör bekamen. Als dann der Color-Proof des Artworks auch
in Ordnung war, fiel uns echt ein Stein vom Herzen. Vor allem haben wir die CDs
erst einen Tag + .007 Sekunden vor der CD-Taufe bekommen.
Die CD Release Party habt Ihr anschliessend in Konstanz, Deutschland,
durchgeführt, Ihr "Fahnenflüchtigen" ... wieso denn gerade Deutschland?
Pascal: Tja, das Wort geht an die Schweizer Veranstalter! Wir haben's echt
überall probiert, alle Pubs usw. abgeklappert, wo man für nicht überteuertes
Geld einen Gig spielen könnte, an jegliche Konzertveranstalter ein Mail
geschickt, aber eben ... Und dann hat uns jemand aus Deutschland angefragt, ob
wir Bock auf ein Konzert in Konstanz hätten, und das wurde dann unsere CD-Taufe!
Wenn Du Dir jetzt einen fünf-Punkte-Plan für die Zukunft von Aliengates
aufstellen müsstest, welche "Milestones" würden sich denn darin finden? Denkt
Ihr überhaupt schon so weit?
Pascal: Wir haben scheiss-viele CDs an Magazine und Webzines gesandt und warten
gespannt auf deren Meinung. Je nachdem müssen wir dann halt schon die
kommerzielle Welle einschlagen, uns Silikonimplantate reinmachen lassen und
anfangen, unsere Konzerte Playback zum besten zu geben - wenn das keine
Karriereplanung ist, oder?!? (Alien-Spears? - Verf.)
Wenn man einen Namen wie Aliengates trägt, verpflichtet das natürlich. Also
sag's mir: Sind die Ausserirdischen nun grün wie in Mars Attacks oder doch grau
wie in Akte X?
Pascal: Weisst Du, Daniel, eigentlich sehen wir genau so aus wie Ihr. Das hat es
uns so einfach gemacht, all die Jahre unerkannt unter Euch wandeln zu können.
dieses Interview wurde von Intergalaktisch auf Deutsch übersetzt - wir danken
E.T. für seine freundliche Unterstützung
Aliengates - Sie sind unter uns!
- Details
- Geschrieben von Skoddete
- Kategorie: Interview
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Sie gehören zu den grossen Hoffnungen der Schweizer Death Metal Szene ... behaupte ich jetzt einfach mal, und zwar sicherlich auch aus dem Grund, weil die MiniCD Dark Days Quantum zeigt, dass Aliengates richtig durchstarten wollen...