Es ist schon irgendwie bemerkenswert, was die Hardrocker aus unserem Nachbarland in ihrer Bandgeschichte so erreicht haben. Ob die mir vorliegende DVD ins Repertoire unserer geneigten Leserschaft gehört, sei dabei vorerst mal ausser acht gelassen. Es ist schon irgendwie bemerkenswert, was die Hardrocker aus unserem Nachbarland in ihrer Bandgeschichte so erreicht haben. Ob die mir vorliegende DVD ins Repertoire unserer geneigten Leserschaft gehört, sei dabei vorerst mal ausser acht gelassen.
Bevor ich mich über die sehr baladeske, akustische DVD auslasse, möchte ich kurz die wichtigsten Ereignisse in der Bandgeschichte von Bonfire zusammenfassen.
"Don’t Touch The Light" hiess das Debut, dass Lessmann, Ziller und Co. 1986 veröffentlichten. Nach einer ausgedehnten Europa Tournee mit ZZ-Top folgte dann der Nachfolger "Fire Works", welcher mir aus meiner Jugend in Erinnerung geblieben ist und der den Jungs 2003 dann auch eine goldene Schallplatte einbrachte. Nach dem Album "Point Blank" und einer Tournee mit Judas Priest folgte dann aber schon bald der für bekannte Rockbands schon fast obligatorische Split, der nach der ebenso obligatorischen Reunion und einem noch viel obligatorischeren Live Album mit dem Erscheinen von "Rebel Soul" 1997 vergeben und vergessen war. Es schien wieder aufwärts zu gehen mit Bonfire. Nach "Fuel To The Flames" im Jahre 2000 und "Strike 10" im 2001 veröffentlichte man dann "Golden Bullets" gleich als Studio Album, Live CD und DVD.
Bevor wir nun zur Gegenwart kommen können, muss natürlich auch noch das aktuellste Album "Free" erwähnt sein. Eingefleischte Fans mögen mir gewisse Lücken in meinen Recherchen verzeihen, aber eigentlich geht es ja hier um die DVD, die sich nun seit über einer Stunde in meinem Player dreht.
19 extra für diesen akustischen Auftritt umgeschriebene Songs werden, bei Kerzenschein aufgeführt, geboten. Darunter altbekannte Hymnen wie "Who’s Foolin Who", "You Make Me Feel" oder "Give It A Try". Da meine erste, letzte und einzige Bonfire CD "Fire Works" war, habe ich mich mit gemischten Gefühlen an diese Kritik gemacht.
Und nun weiss ich ehrlich gesagt nicht recht, wie ich das Gesehene und Gehörte in Worte fassen soll, um dem Schaffen der Band gerecht zu werden. Optisch bietet die DVD ein schlichtes Unplugged-Rock Konzert ohne grossen Pomp. Akustisch kommen die 19 Songs einwandfrei rüber, und für Bonfire-Fans der ersten Stunde ist diese Live-Darbietung sicherlich ein willkommener Zusammenschnitt aus etlichen Jahren Bandgeschichte. Für meinen Geschmack fehlt in den meisten Arrangements jedoch die gewisse Prise Rock. Entweder es wurden zu viele Balladen für das Programm ausgewählt, oder die ansonsten rockigen Songs kommen einfach zu wenig hart rüber in der Akustik-Version. Eine Ausnahme stellt mindestens der Song "Hard On Me" dar, welcher verhältnismässig fett daher kommt.
Mit "Sweet Home Alabama" wird dann schliesslich auch das Verlangen nach alten Gassenhauern gestillt.
Auf der Bonus DVD finden sich dann nebst einem nicht gerade umwerfenden Drumsolo ein Interview (in welchem die durchaus MTV- taugliche Interviewerin das eigentliche Highlight ist) und eine Fotogalerie der Band. Ausserdem kann man auf der Bonus DVD Bonfire nach 19 Songs akustischem Geplänkel endlich mal richtig in Aktion bewundern. Und zwar live in Asien und in Griechenland. Für mich wäre ehrlich gesagt die Bonus DVD eher ein Grund, mir das beschriebene Werk zu beschaffen.
Was mich als Bonfire-Laie beeindruckt ist einerseits der Einsatz der Band für die Flutopfer der kürzlich geschehenen Flutkatastrophe in Asien, für welche sie in Kürze, anlässlich eines von ihnen initiierten Benefizprojektes, über 100'000 Euro zusammenkriegten und der schon fast obligate Song gegen Rechts "Proud Of My Country", mit welchem sie es an den von Udo Lindenberg organisierten Event "Rock gegen rechte Gewalt" schafften.
Ehrlich gesagt, bezweifle ich nach wie vor, dass gestandene Schwermetall Leser etwas mit dieser DVD anfangen können, aber wer weiss...
Bonfire - One Accoustic Night - Live At The Private Music Club
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- Kategorie: Filmkritik
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