Schon seit 2007 sind die New Yorker unterwegs und äusserst aktiv; nachdem Anfang 2020 die bereits vierte EP «Monarchy of Shadows» erschienen war, wurde nun mir-nichts-dir-nichts das fünfte Full-length-Album «Under Sullen Skies» nachgelegt.

Dieses rollt wütend, mächtig und groovig daher; besonders beeindruckend ist dabei die wandelbare Stimme von Ursprungsmitglied und Komponist Mike Hill, der unbeschwert zwischen rohem Gegrunze und klarem Gesang wechselt.

Den Stil der insgesamt zwölf Songs unter einem Begriff zu subsumieren ist schwierig: Post-/Blackmetal steht drauf, aber was ist drin? Irgendwie alles. Während der ersten Tracks grüsst sogar ein bisschen Pantera durch die wuchtigen Riffs, mittig sorgen melodiöse Gitarren für Eingängigkeit, spätestens ab «Sombre Ruin» wird mit viel Dissonanz ordentlich Ritual gefeiert und man darf in Tiamatschen «Wild Honey»-Gefühlen schwelgen. Dazwischen immer wieder viel frühere Tombs aus Zeiten der gefeierten «Savage Gold» (Relapse Records, 2014).

In produktionstechnischen Belangen erscheint «Under Sullen Skies» wie ein Mitbringsel aus Bill & Teds Telefonkabine, die zuletzt anfangs der 90er Halt gemacht hat: Organische Drum-Sounds, viel Tiefe in den Gitarrenamplituden, wenig Hall auf den wunderbar rohen und mächtigen Vocals. Gleichzeitig sind Tombs auf diesem Release durchaus progressiver unterwegs als zuvor. Wer sich auf die älteren Werke der Band festgelegt hat, könnte das Album deshalb als zu ausscherend empfinden; wer aber stimmungsreiche Abwechslung innerhalb eines Releases begrüsst, ist mit «Under Sullen Skies» deutlich besser bedient als mit den dessen Vorgängern.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Season Of Mist

Veröffentlichung

11/2020

Format

CD

Land

USA

Genre

Post Metal