Vaiya ist in Australien zuhause, hat sich dem atmosphärischen Schwarzmetall verschrieben und bietet das, was man vom Genre erwartet: Dichtschichtige Atmosphäre, die von flirrenden Gitarren, mächtigen Blasts und rau verzweifeltem Gesang durcheinandergewirbelt und von ruhigen Momenten in lauer Bewegung gehalten wird. Genau dreimal dreizehn Minuten lässt Vaiya seine intensiven Melodiestürme aufziehen und stürzt sich ohne grosses Hin und Her in düster umwölkte Zügellosigkeit, um im letzten Drittel der Lieder Angriffslust und Tempo rauszunehmen und sich auf kontemplative, mit Akustikgitarre unterlegte, Wiederholungen zurückzuziehen, bevor das Schwungrad wieder schneller dreht. "Transformation" weicht von diesem Schema ab, nimmt zwar auch dynamisch Anlauf in Richtung tosende Gefilde, dreht aber im letzten Drittel erst in einer lästigen Endlosschleife, um dann das Ende mit zwei weiteren arg lang geratenen Minuten voller Naturgeräusche unnötig zu verschleppen. So sehr der emotionale Aufruhr packt und die Stimmung hochputscht, die Wirkung der tempoberuhigten Zonen kommt über beschaulichen Zierrat nicht hinaus. Um der inneren Einkehr Raum zu geben und das Thema von "Remnant Light", die Entwicklung hin zum Licht und weg von dem, was uns nach unten zieht, voranzutreiben und zu fördern, bieten die sanften Erbauungseinheiten zu wenig Tiefgründiges und Prägnantes, was sich zusammen mit dem strapazierenden Ende auf den an sich recht guten Eindruck von "Remnant Light" letztlich doch schwächend auswirkt.
Fazit: Das dritte Album des australischen Solokünstlers Rob Allen bietet Schwarzmetall, dessen Stärken in den rasanten melodischen Parts und der dichten Atmosphäre liegen, während die ruhigen Momente blass bleiben.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Nordvis / Bindrune |
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Veröffentlichung |
3/2017 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |