Die Schweizer Truppe beginnt ihr viertes Album direkt mit einem Volltreffer, indem sie meinen Geschmack ausserordentlich gut erwischen. "The First Church" ist dementsprechend ein wunderbar grooviges Stück Doom, das mich zunächst stark an die Briten von My Silent Wake erinnert. Das mag auf instrumentaler Ebene auch zutreffen, allerdings schlägt die Stimme von Sänger Matt eher in eine andere Kerbe – und umfasst einen grösseren Umfang emotionaler Darstellungsweisen. Mal schwermütig, mal aggressiv beschallt uns sein Gesangsorgan aus den Boxen und bleibt dabei in der Lautstärke stets etwas hinter den Instrumenten zurück. Diese wiederum basteln eine wunderbar düstere Atmosphäre und beherrschen ebenfalls die üblichen Doom-Umfänge von schleppend bis wütend; vorpreschend ("The Worm Within"; "In From The Funeral Fields").
Pylon brandmarken ihre Songs mit präzisem Schlagzeugspiel und exhaustivem Gebrauch von Gitarrensoli, ohne dabei übers Ziel hinaus zu schiessen. Weitere Referenzen lassen sich zwar nennen, aber ich spare mir das an dieser Stelle mal. Denn es sollte bei diesem Album reichen, einfach nur klarzustellen, dass Pylon der Kategorie des klassischen Doom absolut gerecht werden. Mich macht "Armoury Of God" jedenfalls neugierig, wie denn die Vorgängeralben klingen mögen. Denn die vorliegende Scheibe ist gar das erste Existenzzeichen dieser Band, dass mir ins Hirn flattert – was schade ist. Immerhin könnte im musikalischen Schaffen des schweizerischen Trios eine Schatztruhe zeitgenössischer Doomschmiedekunst versteckt liegen.
Um diese Rezension also nicht unnötig in die Länge zu ziehen, belasse ich es hierbei: Wer auf Doom der alten Schule steht, darf hier getrost zulangen. Pylon können bei dieser Erwartungshaltung dann unmöglich eine Enttäuschung sein.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Quam Libet Records |
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Veröffentlichung |
11/2011 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Doom Metal |