Um die Spannung schon vorweg zu nehmen – Thornium präsentieren schon im ersten Track "Mother Of Abominations" ihr Konzept des Schwarzmetall. Ich nenne es mal Hochglanz-Black Metal. Die Aufnahmequalität ist dermassen kristallin gläsern, dass sie aus einer Sphäre jenseits alles uns Existenten zu stammen scheint. Wir mögen von Musik zwar gern fortgetragen werden, in fremde Welten – Thornium tragen ihren Hörer mit ihrem kantenlosen Gedöns auf die Bühne des ungefährlichen weil gesichtslosen Für-die-Massen-Black Metal. Ein wenig wie aktuelle Dimmu Borgir kommen sie daher, auch ein wenig wie jüngere Immortal und vielleicht etwas Gorgoroth.
Neben des musikalischen Einflusses übernehmen sie dabei jene bühnenhafte Darstellungsweise, die man ihnen einfach unmöglich als authentisch abkaufen kann. Mag sein, dass es manchen Metallherzen noch Spass machen kann, sich sowas anzutun, mir ist’s allerdings ein Schmerz in Allerwertesten.
Dazu kommt das übliche Gerede von Satan, Hass auf Gott und all dem anderen Kram. Von Anfang bis Ende bekommen wir auf "Fides Luciferus" astreinen "Ich will mal Feuerwehrmann werden, trage Polohemden, habe ein Tribaltattoo und möchte meine Mama mit der Musik die ich höre schockieren"-Schwarzstahl zu hören. Um es klar zu stellen also keineswegs mies. Der gute Sound kann auch positiv gewertet werden, das Songwriting ist relativ abwechslungsreich und stellenweise von Epik durchzogen, der Knüppelfaktor dürfte Liebhaber schneller Blast-Eskapaden erfreuen – aber trotzdem kommen die vier Schweden einfach charakterlos und unaufrichtig rüber. Dieser Eindruck zerstört leider einiges.
Albuminfo
Punkte |
2/5 |
|
Label |
Soulseller Records |
|
Veröffentlichung |
3/2011 |
|
Format |
CD |
|
Land |
|
|
Genre |
Black Metal |