Und wieder legt das Label Eyes Like Snow der Szene eine astreine Scheibe doomiger Rockmusik vor. Wheel bewegen sich ebenfalls in einem knapp bemessenen Spektrum einer Randerscheinung des Metal, dem, bereits erwähnten, Doomrock. Der Metal-Stil ist definitiv vorhanden und lässt sich nicht wegdenken, aber deutlich wird dank der Dortmunder die Vielfalt dieser Musikrichtung. Das konservative Bangen zu Thrash und Konsorten hat hier wenig zu suchen. Wheel produzieren eher eine Art Kammermusik, die leicht an The Cure erinnert und extremen Flair der 80er Grufti-Bewegung versprüht.
Sänger Arkadius verfügt über eine Stimme, die ein wenig wie das Monsterorgan von Pat Walker (Warning (Gbr)) klingt, die Stimmlage aber durch Zugabe einer Prise von Glenn Danzigs Organ korrigiert. Eine sehr dezent rockige Stimme also, die mal wieder stark an den 60er Rock erinnert.
Den Vergleich zu The Cure ziehe ich aus dem langsamen Tempo, das Wheel vorlegen, und das unheimlich dezente Schlagzeug. Jenes weist auf "Wheel" allerdings die wohl am rundesten und vollsten abgemischte Bass-Drum die ich je gehört habe. Ein Ohrenschmaus, der perfekt zu dem übrigen Sound passt. Die ultimative Kombination aller Eigenarten kommt übrigens mit "Lilith", einem Stück dass ab sofort in meiner Hall Of Fame der besten Songs überhaupt aufgenommen wird.
Letztlich stehen wir aber wieder vorm alten Problem. Hier haben wir es wortwörtlich mit melancholischer, schwarzromantischer Kammermusik zu tun; bedrückend, einsam, emotional. Diese wird nicht jedem zusagen und ein Blindkauf ist gefährlich. Erst mit dem Genre vertraut machen, wenn dieses einem aber zusagt, sollte man "Wheel" unbedingt in die Sammlung übernehmen!
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Eyes Like Snow |
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Veröffentlichung |
5/2010 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Doom Metal |