Eine Stunde lang malträtieren die Herrschaften meine Trommelfelle und Nervenstränge mit zerrender Monotonie in Überlänge, gelegentlich durchbricht man diese nagende Eintönigkeit mit deathigen Passagen, die es jedoch an keiner Stelle gänzlich vom doomigen Teppich herunter schaffen - und das ist auch gut so.
Irgendwie klingt "Ars Moriendi" als hätte sich Sevenchurch's "Sanctum" mit Morbid Angel's "God Of Emptiness" verbunden und Dave Smart's Gitarre mit den Growls von David Vincent - wahrhaft monumental, dieser Vergleich; und er ist als Kompliment zu verstehen, denn The Extinct Dreams transportieren die Finsternis ohne es sich allzu leicht zu machen.
Noch unnachvollziehbarer als von Doom-Werken gewohnt sind die Akkorde, die Melodien schliessen ihren Kreis ohne Ausnahme, wenngleich sie den Hörer auch manchmal arg ausgiebig auf die Folter spannen.
So hängt man schliesslich an den Ketten chronischer Ungewissheit, trudelt von Groove zu Abgrund und findet sich letztlich in der Grube und direkt unter dem Pendel.
Masochisten sollten ihre Gehörgänge ausgiebig mit "Ars Moriendi" spülen, denn ob sie in naher Zukunft noch einmal in den trüben Genuss eines derart bizarr authentischen Stückes Doom Metal kommen werden, wage ich zu bezweifeln.
Die Russen versetzen keine Berge, bewegen aber tiefsitzende Emotionen und haben in meinen Ohren einen Wirkungstreffer gelandet.
Früher oder später wird ein namhaftes Label anklopfen und den Staubsauger auspacken - behalten wir The Extinct Dreams also im Auge.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Backfire Productions |
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Veröffentlichung |
1/2010 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Doom Metal |