Nach unzähligen Demos und einer Vielzahl klanglicher Präsenz auf Split-CD’s, wurde der litauische Zorn nun entfesselt. Erstaunlich gut produziert peitschen neun Hassboldien, plus Intro sowie Outro, aus den Lautsprechern. Der dunklen Klangwand werden gekonnt treibende Melodiebögen und thrashige Gitarrensalven unterbreitet. Genaue Parallelen sucht man vergebens, auch wenn Ähnlichkeiten mit Impaled Nazarene oder Carpathian Forest zu ihren härtesten Zeiten nicht zu verleugnen sind.

Roh und dreckig, aber doch strukturiert vermögen die Stücke "Lapkrièio Speigas" und "Akimirka pries Mirti" Liebhaber von thashigem Schwarzstahl mitzureissen. Noch schneller und chaotischer verkörpern "Jauciant Pabaiga Arti" und "Zalèio Zvilgsnis" akustisch die Aggression der Litauischen Einmann-Formation. Ohne Atempause wird das Tempo erhöht, Riff für Riff wird dem Zorn freien Lauf gelassen. Bevor das teils monotone Gebolze jedoch beginnt langweilig zu werden, sorgt das stampfende "Tikrovìs Iliuzija" für die dringend notwendige Abwechslung. In gewohnter Manier und ohne Rücksicht auf Verluste bahnen sich die weiteren Stücke ihren Weg. Wieder rasend schnell ist "Eilinio Mirtis". Eine raue Gitarrenwand, gepaart mit einer tragischen Melodie, sorgt für Weltuntergangsstimmung. Ein Midtempo Part bringt erneut die sonst kaum vorhandene Dynamik in das Stück und zeigt, was Luctus in Punkto Songwriting wirklich zu bieten hat. Genial!

Nach 40 Minuten klingt die rasende Offenbarung mittels relativ langweiligem Outro wieder aus. "Jauciant Pabaiga Arti" hat erstaunliche Ähnlichkeiten mit einem Sommergewitter, welches plötzlich aufkommt, mit voller Wucht alles niedermacht und genau so schnell auch wieder verschwindet. Was übrig bleibt, ist ein Bild der Verwüstung, welches gewaltigen Eindruck hinterlassen hat. Was sich nahezu perfekt anhört, ist in der Praxis "nur" überdurchschnittlich gut. Gut sind vor allem die Ansätze, die Ehrlichkeit, welche dieses Album ausstrahlt und der absolut passende Gesang, welcher in litauischer Landessprache zum Besten gegeben wird. "Jauciant Pabaiga Arti"- ein gelungenes Debütalbum und Leckerbissen für all jede, welchen der moderne und melodiöse Trend zuwider ist. Für alle Anderen bleibt die eintönige Hasstirade schlichtweg nur Durchschnitt.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Ledo Takas

Veröffentlichung

7/2009

Format

CD

Land

Genre

Black Metal