Seawolves nennt sich der Fünfer aus der Schweiz, der mit seinem Debut "Dragonships Set Sail" sowohl Fachpresse, als auch Hörerschaft davon überzeugen möchte, nicht aus Trittbrettfahrerei auf den Wikinger-Zug aufgesprungen zu sein.
Und immerhin startet man recht patent mit einem atmosphärischen und melodischen Intro namens "Nordic Storm Approaching", wie es in seiner Anmut voll meinen Geschmack trifft und einen ersten Fingerzeig weg vom aufgesetzten Frohmut anderer üblicher Genreveröffentlichungen gibt.
Dieser vordergründigen Melancholie folgt man mit dem nächsten Track, "Bringers Of War", vortrefflich und konstruiert einen reissfesten roten Faden, der sich letztlich durch das gesamte Album spinnt.
Auch die Instrumentierung nötigt mir mein Einverständnis ab, bietet man neben den pflichtgemässen Gitarren doch zumindest eine Violine auf, mit deren Hilfe man entscheidende Akzente setzen kann und besonders die Intrumentalparts adelt.
Insgesamt zeigt man sich handwerklich geschickt und flechtet behende sieben individuelle Exempel sauberer Handarbeit, die sich mit gutem Willen auch zu einem stimmigen Gesamtbild zusammenfügen lassen.
Arge Schwierigkeiten hat man leider mit dem Gesang, der kraftlos und deplaziert wirkt und dessen Death Metal-Attitüde nicht zur Musik passen will.
Auch die dünne Produktion schadet dem positiven Eindruck, da weder Durchschlagskraft auszumachen ist, noch ein harmonisches Zusammenwirken aller Instrumente gelingt - vielmehr erscheint jede Tonspur als sturer Einzelkämpfer, stets darauf bedacht, die Kontrahenten in den Schatten zu stellen.
Unterm Strich können die Seawolves gegen Genregrössen wie die von mir gerne zitierten Korpiklaani nicht anstinken, da die genannten Schwachpunkte teilweise eben nur durch den erhöhten Einsatz finanzieller Mittel abzustellen sind, über die die Schweizer aktuell wohl nicht verfügen.
Es sind aber doch nicht nur tolle Ansätze, sondern packende, zum Ende geführte Ideen, die auf "Dragonships Set Sail" ausfindig gemacht werden können und dem Album das Prädikat "Empfehlenswert" verleihen.
Die Band befindet sich am Anfang einer vielversprechenden kreativen Evolution, die in einigen Jahren sicherlich unter der Krone der Schöpfung enden könnte - hoffen wir das Beste!
Albuminfo
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Punkte |
3/5 |
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Label |
Heavy Horses Records |
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Veröffentlichung |
3/2009 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Viking Metal |
