Hilfe zum musikalischen Quantensprung der Eigenständigkeit erhielt Karlsson übrigens auch vom Virtuosen Dan Swanö, der unter anderem bei Katatonia, Bloodbath und Edge Of Sanity miteiferte und auf sich bei den Aufnahmen zu "Memories From Nothing" auf das Keyboard beschränkte. Eben dieses Instrument übernimmt recht weitreichende Aufgaben und durchzieht die kreative Ausgeburt Karlssons in einem ausgedehnten Spektrum. Der Dudelfaktor wird glücklicherweise ziemlich niedrig gehalten und erinnert im Zusammenspiel mit dem progressiven, technisch astreinen Gitarrenspiel stark an Dream Theater. Gibt eine Prise Death Rock á la Sentenced dazu, spiegelt das Ergebnis die erzeugte Grundstimmung von Another Life kristallklar wieder, ein Blick auf das düstere Cover und der Kreis schliesst sich.
Refrain – das ist das Zauberwort des Interpreten Andreas Karlsson. Er schwört hier auf Eingängigkeit und beständige, nachhaltige Melodien. Keineswegs eine gewagte Idee, letztendlich geht sie nämlich verdammt gut auf. Der dargebotene Klargesang wirkt unverfälscht und kommt ohne unmenschliche Tonhöhen oder –tiefen aus. Lediglich in der zweiten Hälfte des Debütalbums nimmt die Action etwas ab und weicht einer säuselnden Gedämpftheit mit weniger kraftvollen Refrains.
Gitarrensoli bringen uns stets zurück auf den Boden der Tatsachen. Hier wird auf pausenloses Tappen oder Schreddern verzichtet, eher liegt das Augenmerk wieder auf der Demonstration des Könnens, der progressiven Rockigkeit.
Verachtung für das Wort "You" und damit verbundene Zusammenhänge rund um emotionsgeladene, zwischenmenschliche Themen sollte in der Schublade bleiben, wenn man Gefallen an "Memories From Nothing" finden möchte. Allen Liebhabern von etwas softeren Gitarren und komplexem Songwriting, die trotzdem noch weit entfernt von der Salonfähigkeit bleiben, sei diese Scheibe von Andreas Karlsson dringend ans Herz gelegt!
Anspieltipps: Tracks 1-5
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Vic Records |
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Veröffentlichung |
1/2009 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Progressive Metal |