4-Way-Splits sind meistens eine wirklich feine Sache, denn um einen ungefähren Eindruck des musikalischen Schaffens mehrerer Bands zu vermitteln, sind sie durchaus tauglich. Über einen Sampler mit einem, maximal zwei Stücken pro Interpreten, kann man sich nur ein sehr ungenaues Bild der Musiktruppe machen. Sobald das ausgewählte Stück nicht dem Bandstandart entspricht, holt man sich beim nächsten Blindkauf möglicherweise einen Staubfänger ins Regal. Einen guten Schritt entgegen dieser Problematik könnte man beispielsweise mit "Reincremation" tun.

Runde eins wird von Impureza bestritten, einer sehr fleissigen Band aus Frankreich. Aus Frankreich? Sicher? Trotz spanischen Texte und teilweise sogar spanischer Gitarre? Anscheinend ja. Obwohl das todmetallische Grundgerüst alleine schon effektiv gegen Langeweile wirken würde, machen besonders die Flamenco-Beifügungen diese Truppe sehr hörenswert. Dieses interessante Element wird durch die gelungene Produktion noch einmal unterstrichen. Für einen mächtigen Einstieg ist mit diesem Beitrag der Franzosen also gesorgt. (11 von 13 Punkten)

Als nächstes steht eine Truppe aus Schweden an, die ihre Arbeit um einiges konservativer verrichtet hat, als ihr französischer Split-Partner. Arsonist sind an der Reihe. Was gleich auffällt: Die Produktion klingt sehr füllig und kraftvoll. Musikalisch widmen sich die Schweden nicht dem für ihr Heimatland typischen Elchtod, sondern sie überzeugen mit charakteristischem Ami-Death, der irgendwo zwischen Suffocation und Cannibal Corpse anzusiedeln ist. Besonders "Sadistic Necophile Bed-Pleasures" ist ein dicker Knüppel, wobei die anderen beiden Stücke ebenfalls als Treffer gewertet werden können. (10 von 13 Punkten)

Nummer drei im Quartett Infernale ist Sudden Death, eine Band aus Deutschland, die den meisten mittlerweile ein Begriff sein müsste, schliesslich musizieren die Herren schon seit anno '90 im Dienste des Gehörnten. Wieder steht brutaler Death Metal auf dem Programm, diesmal jedoch in einer etwas anderen Ausprägung. Wenn Arsonist ein Mischling aus Suffocation und Cannibal Corpse ist, so ist Sudden Death ein Bastard aus Bolt Thrower und Vomitory, zuzüglich einer messerscharfen Produktion. Festzustellen gilt, dass die Deutschen mit ihrem kraftvollen, teilweise knüppelnden, teils auch walzenden Death Metal, einen weiteren guten Kaufgrund für diese Split-CD darstellen. (11 von 13 Punkten)

Den Gnadenstoss geben Ingurgitating Oblivion (grandioser Name), ebenfalls aus deutschen Landen. Der Death Metal bleibt brutal, schnell und wird in diesem Fall noch ein wenig sperriger. Was die massgebenden musikalischen Vorbilder dieser Schlachter anbelangt, würde ich auf Morbid Angel und Immolation tippen. Qualitätstechnisch stehen auch die letzten drei Stücke dieser Veröffentlichung repräsentativ für das gesamte Werk: Brutaler, mitreissender Untergrund Death Metal ohne nennenswerte Mankos. (10 von 13 Punkten)

Die Verantwortlichen bei Nihilistic Holocaust haben ihre Arbeit bezüglich Qualitätskontrolle wirklich gut gemacht. Es gibt keinen einzigen Ausfall auf dieser 4-Way-Split zu bemängeln und das ist bei derartigen Underground-Veröffentlichungen eine respektable Leistung. Was bleibt sonst noch zu sagen? Der Punktedurchschnitt liegt bei 10,5 -aufgerundet bei 11 Zählern, respektiv bei einer klaren Kaufempfehlung. Für Death Metaller, die keine Melodien brauchen, ist "Reincremation" also Pflicht.

 

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

 

Nihilistic Holocaust

Veröffentlichung

 

10/2007

Format

 

CD

Land

   

Genre

 

Death Metal