Was darf man von einer Band erwarten, die sich nach einem gemälzten Gerstengebräu benennt? Hört sich jedenfalls wie eine Bieridee an; bloss, warum sollte man sich gross hinter einem wichtigen Namen verstecken? Pikantes Detail am Rande, der ehemalige Gitarrist Kev wurde unter Anderem wegen übermässigem Alkoholgenuss gefeuert. Glaubwürdiger werden die Engländer dadurch jedenfalls nicht.

Das Debütwerk "A Sign of Things to Come" lässt sich grob als Bastard aus brachialem Celtic Frost und ungeschliffenem Cathedral beschreiben. Andere wichtige Einflüsse sind wohl Black Sabbath, Pentagram, St. Vitus oder auch Paradise Lost. Hört sich nicht nur altbacken an, ist es auch. Rau, roh und kraftvoll kommt das Quintett aus der Gegend von London daher. Musik, die direkt aus dem Bauch kommt und voll in den Arsch tritt, jedenfalls stellenweise. Bei den flotteren Stellen stellt sich zudem umgehend der Groove-Faktor ein. Im Groben ist die Scheiblette ziemlich melodiös abgehalten und auch epischere Momente à la Candelmass findet man öfters. Das zähflüssige Gebräu wird durch die zwei kurzen Zwischenspiele "Stigmartysm" und "Suzanna" etwas aufgeheitert. Aber keine Angst, dank verstörender Klangschnipsel geht die morbide Grundstimmung nie verloren. Der Stil wird durch fiesen Gesang von James Begleys verfeinert, was mich persönlich dann überhaupt nicht mehr anspricht. Aber ich bin auch ein Kind der Neunziger…

Obwohl oder gerade weil Centurions Ghost prähistorischen Metal zocken, wirken sie originell. Ob sie aber mit den altbekannten Grössen mithalten können, wage ich vorerst noch zu bezweifeln. Bildet euch selber ein Bild und saugt die bereitgestellten MP3s auf der Heimseite. Falls sich beim geneigten Leser jedoch beim Wort Achtzigerjahre ein leichter Brechreiz bemerkbar machen sollte, sei ihm geraten, diese Band nicht probezuhören.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

I Hate Records

Veröffentlichung

6/2006

Format

CD

Land

Genre

Doom Metal