Diese spanischen Kultgrinder machen mit ihrer neuesten kreativen Ausgeburt "Apology For Pathology" unmissverständlich klar, warum sie diesen Status inne haben. Haemorrhage schaffen es mühelos, sich vom stereotypen Grindcore zu distanzieren und mit einer erfrischenden und unkonventionellen Ausgestaltung aufzuwarten. Die eindimensionale und stupide Methode "Bleifuss" wird hier ganz aussen vor gelassen und durch satt groovende Gitarren beziehungsweise abwechslungsreiches Drumming ersetzt. Das man allerdings auch mal ordentlich in die Tasten hauen kann, wird hier nicht verleumdet.

Es macht einfach höllisch Spass, sich einmal nicht nach einem altbekannten Muster versohlen zu lassen. Man muss dabei auch anmerken, dass die gut ausbalancierten Songs immer mit einigen Death Metal Zitaten durchsetzt sind, was die Sache zusätzlich auffrischt. Auch der Klang ist überaus druckvoll und kann auch dank des Masterings in den Berliner Mega Wimp Studios absolut überzeugen. Leider klingt die entnervte Snare teilweise trotzdem noch zu blechern und dumpf. Aber das ist angesichts solcher Granaten wie beispielsweise "Posthumous Predation" oder auch "Frenzied Genital Carbonization", die sich mit manischer Versessenheit ihren Weg durch die heftig blutenden Organe bahnen nur noch Nebensache. Wobei Haemorrhage dann bei "Cadaveric Metamorphose" - durch das zähe Muskelgewebe auch einmal etwas gezügelt - dennoch mit scharfkantigem Hilfswerk gezielt auf die zu erreichenden Innereien hinarbeiten.

Mit "Apology For Pathology" ist den Spaniern ein guter Wurf gelungen, der wohl international Anerkennung finden wird. Denn dieses kurzweilige Death / Grind Spektakel weiss zu fesseln und in seinen Bann zu ziehen.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Morbid Records

Veröffentlichung

4/2006

Format

CD

Land

Genre

Death Metal