Manche Namen hören sich ja mächtig komisch an, wenn man sie ausspricht. Kataklysm wäre ein solcher, der Nachname unseres Redakteurs übrigens auch, doch der steht hier ja nicht zur Debatte (grrrr - Anm. d. Red.). Aber wenn man erst Mal ein paar Jahre mit ihm vertraut ist, fällt einem das gar nicht mehr so auf. Das war jetzt auf die Band bezogen. An unseren Redakteur gewöhnt man sich mit Bestimmtheit niemals hähä (Pappnase, hehe - Anm. d. Red.). Ok, zum Thema. Seit 1992 hämmern Kataklysm nun schon mit Grindcore und derbem Death Metal auf die Hörerschaft ein. "Blast is a pleasure" schien wohl stets die Devise zu sein, und auch auf "The Prophecy" wird hier keine Ausnahme gemacht, zumindest nicht auf den ersten Blick. Nun ist es aber so, dass die Kanadier schon immer zu überraschen wussten, in dem sie kleine Parts in einigen ihrer Songs verstecken, die man so gar nicht von ihnen erwartete. Nun, auf "The Prophecy" gehen die Lärmbrüder noch ein Schrittchen weiter. Obwohl die ersten 4 Titel bis zu "Breeding The Everlasting" noch in ziemlich klassischem Gewand daherkommen, wirken die Songstrukturen sehr viel nachvollziehbarer als früher, oder anders gesagt, da kann sogar das Rezensiererwürstchen mal folgen. Um den sturen Haudraufeffekt ein wenig zu vermindern, haben die Kanadier eine ansehnliche Anzahl von Groovepassagen sowie jede Menge melodische Gitarrenläufe eingebaut.

Spätestens bei "Laments Of Fear And Despair" und "Astral Empire" kommen dann die ersten, kleinen Add-Ons zum Zuge, für die Kataklysm, wie zu Beginn schon erwähnt, bekannt sind. Vorsichtig eingeflechtete melodic Death Parts lassen sofort aufhorchen, und bei "Gateway To Extinction" liefern die Kanadier sogar einen fast schon als Midtempobrecher zu bezeichnenden Track mit aussergewöhnlichen Drumeinsätzen ab. Die beiden Schlusstitel, "Machiavellian" und "Renaissance" (nette Bassläufe!), zieren sich dann überhaupt nicht mehr und könnten beinahe schon als "eingängig" bezeichnet werden.

Der Wehrmutstropfen bei diesem Album ist, dass die Platte durch den leichten Kurswechsel ab Mitte der Scheibe etwas zweigeteilt wirkt. Schade eigentlich, denn die Grindcore melodic Death Mischvarianten überzeugen voll. Vielleicht hätte man die Titel auch anders anordnen müssen ... tja, vielleicht, vielleicht. Jedenfalls können Kataklysm ruhig so weitermachen, denn spätestens nach "The Prophecy" wird man den Eindruck nicht mehr los, dass die Kanadier noch bedeutend mehr aus ihrer Musik machen könnten, ohne sich dabei von ihrem ursprünglichen Stil zu weit zu entfernen.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Nuclear Blast

Veröffentlichung

5/2000

Format

CD

Land

Genre

Death Metal