Wir schreiben das Jahr 2003. Aus rechtlichen Gründen mussten sich Cryptal Darkness beim Wechsel zu Firebox Records in The Eternal umbenennen. Cryptal Darkness hatte bereits drei CD’s aufgenommen und somit ist eigentlich "The Sombre Light Of Isolation" kein wirkliches Debüt-Album. Für die letzte Cryptal Darkness-Scheibe konnte man damals den ex-My Dying Bride Violinisten Martin Powell gewinnen und streute gleichzeitig My Dying Bride Anhängern noch mehr Salz in die Wunden.

Der Fan hofft natürlich, dass der Namenswechsel rein kosmetischer Natur ist, aber von der ehemaligen Cryptal Darkness Besetzung sind nur noch Mark Kelson (Gitarre und Gesang) und Chris Burton (Gitarre) mit von der Partie. Von den Doom / Death vergangener Tage ist kaum mehr was übrig geblieben und deshalb war ich beim ersten Durchhören auch recht enttäuscht!
Ich brauchte schon mehre Durchläufe, um mich mit dem ungewohnten Sound abzufinden und mich voll auf das Neue zu konzentrieren. Eine stilistische Einordnung ist kaum möglich. Das Fundament bildet jedoch immer noch Doom. Darauf wird ein Gerüst aus epischem Dark und Gothic Metal gebaut und das Ganze schlussendlich mit moderneren, progressiveren Teilen verkleidet. Düsterer Progrock à la Katatonia oder Anatathema müssen als Vergleiche herhalten oder zur Not tut es auch ein Verweis auf Paradise Lost.

Melodiöse zweistimmige Gitarren tragen das Klangewand der Australier. Stets steril, selbst bei Schrummelteilen. Martin Powells Violine wurde durch ein Keyboard ersetzt und der Schlagstockmann schwingt seine Stöcke gemächlich, dazu schleppend gezupfte Bassseiten. Zeitweise steigert sich alles in Uptempobereiche und gewinnt an Dynamik. Selten dröhnt wirklicher Doom aus den Boxen, es wirkt eher sehr eingängig, gar poppig. Über weite Strecken herrschen verträumte, melancholische, instrumentale Teile. Es scheint eine halbe Unendlichkeit zu dauern, bis man das erste Mal einen menschlichen Laut hört. Mark Kelson, der Sänger überzeugt dann jedoch mit meist cleanem Gesang, aber eigentlich weist er ein wahnsinnig facettenreiches Spektrum auf. Von Gänsehaut erzeugendem Geflüster; krankem, schwarzmetallisches Gekreische; düsterem Sprechgesang bis und mit todesbleiernem Grunzern wird alles gezeigt und auch gemeistert. Mal wird man von einer mir unbekannten Frau unterstützt und bei "Rememberance Scars" hat man Darren White (ex-Anathema, ex-The Blood Divine nun Dead Men Dream) eingeladen.

Auf "The Sombre Light Of Isolation" wurde straighte, poppige Düstermusik gepresst. Streckenweise zu fröhlich und meist zu abwechslungsreich für eine Doomscheibe. Mit der Namensänderung hat man sich musikalisch neu orientiert und man wandelt nun auf weit kommerzielleren Pfaden. Ein gelungenes Debüt, allerdings sollten es Fans von Crypal Darkness unbedingt probehören. Übrigens werden die Melbourner die erste Doom-Kapelle sein, die in China ein Konzert geben wird!

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Firebox Records

Veröffentlichung

8/2004

Format

CD

Land

Genre

Doom Metal