Nach einer, durch mehrfaches Verfahren deutlich länger als kalkulierten
Anfahrt, erreichte ich die Grube in Siedlinghausen leider so spät, dass
ich von Under Curse nur noch den letzten Song mitbekam. Dieser klang ganz
nett, thrashig und halt mit Frauengesang. Das Publikum war noch zurückhaltend
bis auf ein paar wenige, welche die Band bejubelten.
Fragments Of Unbecoming hatte ich von Platte eigentlich ganz positiv in Erinnerung,
doch an diesem Abend hatten sie mit Soundproblemen zu kämpfen, weswegen
der Auftritt leider nicht so gelungen war. Da das Publikum immer noch nicht
wirklich mitging wirkte die Band auch etwas lustlos auf mich. Überzeugen
konnte mich die Band allerdings bei ihren heftigeren Blastparts, da diese
extrem Druck erzeugten.
Die Wende des Abends kam dann in Form von Burden Of Grief. Bei der Truppe
wirkte alles souveräner als bei den vorigen Bands. Der Sänger wusste
mit variabler Stimme zu überzeugen und der Rest der Band bot ebenfalls
eine engagierte Show und so wurde es auch vor der Bühne zum ersten mal
voll und die ersten Matten begannen zu rotieren. Kein Wunder, wussten B.O.G.
doch durch melodischen Death Metal zu überzeugen.
Die Lokalmatodoren Serpent Soul konnten noch einen draufsetzen und wurden mit ihrem sehr melodischen, Maiden-lastigen Death Metal gut aufgenommen. Das Publikum sammelte sich vor der Bühne um loszurocken wie es die Band auf der Bühne vormachte. Zum Finale der Show holten Serpent Soul Musiker der anderen Bands auf die Bretter, um mit ihnen gemeinsam Maiden-Cover zu schmettern. Cooler Abschluss einer gelungenen Show. Daumen nach oben. Zu dem Zeitpunkt hatte sich der Abend schon gelohnt, doch noch war nicht Feierabend.
Denn es kamen noch Dew-Scented, und die kamen gewaltig. Was da an Thrash-Granaten vom Stapel gelassen wurde war allererste Sahne. Ich weiss, es ist langsam müssig es immer wieder zu sagen, aber wenn es legitime Erben von Slayer gibt, dann Dew-Scented. Einzelne Songs aus dem Set hervorzuheben wäre ungerechtfertig anderen Songs gegenüber. Aber vor allem Songs des Albums Impact waren die absoluten Schädelspalter. Zwar gab es auch beim Headliner noch Soundprobleme, doch spätestens beim Slayer-Cover „War Ensemble“ war die metallische Welt in Ordnung.
Fazit: ein gelungener Abend, der mit fünf Bands für zehn Euro auch preismäßig im grünen Bereich war. Zudem ist die Grube ein wirklich schöner Laden für Konzerte, nur leider etwas schwer zu finden, sofern man im Sauerland nicht heimisch ist. Mein Fahrer konnte an dem Abend ein Lied davon singen. Aber nichtsdestotrotz freue ich mich auf ein Rise From The Deep III.