Mit "The Sleep Of Morbid Dreams" legen die fünf Amis von Funebrarum ein Sahnestück in Sachen Oldschool Death Metal vor, das jedem Fan von Bands wie Grave oder Bolt Thrower feuchte Träume bescheren dürfte. Ein Interview mit Bassist Dave Wagner war also unumgänglich.
Zunächst mal meinen Glückwunsch zur verdammt geilen neuen Langrille "The Sleep Of Morbid Dreams". Aber hat es so lange gedauert, bis das Teil fertig war?
Dave: Vielen Dank für das Lob. Wir sind sehr froh, dass die Platte endlich raus ist. Wieso es so lange gedauert, bis sie fertig war? Nun, gut Ding will Weile haben, mein Freund, haha! Und wir dachten, die Metalwelt wäre noch nicht bereit für diese Scheibe. Da draussen gibt es zuviele Wimps, die sie wohl nicht überleben würden, haha. Nun, in Wirklichkeit lief bei uns alles sehr langsam ab. Wir hatten in den letzten Jahren mit massiven Line Up Problemen zu kämpfen. Dann waren wir auch mit unseren anderen Projekten und mit vielen Dingen ausserhalb der Musik beschäftigt, die uns viel Zeit gekostet haben. Und bis die Platte dann endlich fertig war, hat es geschlagene 18 Monate gedauert. Du kannst dir vorstellen, dass es die Hölle war, zu warten, bis wir das Teil endlich auf die Menschheit loslassen konnten.
Euren Sound würde ich Oldschool Death Metal nennen, aber ihr habt dieses Mal mit Don Fury gearbeitet, der ja eher von modernen Bands wie Helmet oder Hardcoreacts wie Agnostic Front her bekannt ist. Aber man kann sofort hören, dass er einen Killerjob für euch hingelegt hat. Erzähle doch bitte etwas über eure Zeit im Studio.
Dave: Die meisten Leute würden uns als Oldschool Death Metal bezeichnen und das ist okay. Hey, lass uns etwas Besonderes tun und ein neues Metalgenre erschaffen! Wie wäre es mit "New Wave Of Oldschool Death Metal"? Diese Bewegung würde inklusive Funebrarum noch Bands wie Kaamos, Necrovation, Father Befouled, Drowned etc. beinhalten. Klingt für mich jedenfalls okay. Wir bezeichnen unseren Sound als Dark And Brutal Death Metal. Aber das kann jeder für sich selbst entscheiden, solange er versteht, woher wir musikalisch kommen. Wie auch immer. Mit Don zu arbeiten war echt klasse. Er ist eine Legende in der New Yorker Underground/Independant Szene. Er war nicht unsere erste Wahl, aber das Studio, welches wir zuerst gebucht hatten, konnte uns nicht die Zeit zur Verfügung stellen, die wir benötigten. Unser Sänger Daryl hatte in der Vergangenheit schon desöfteren mit verschiedenen Projekten mit Don gearbeitet und so trat er mit ihm in Kontakt. Glücklicherweise hatte Don etwas Zeit für uns. Ich glaube nicht, dass Don jemals zuvor mit einer solch brutalen Band wie uns gearbeitet hat, doch er ist bereits seit mehr als zwanzig Jahren in diesem Business und ging den Job sehr professionell an. Das Resultat ist die klarste und kraftvollste Produktion, die wir je hatten und so sind wir mit dieser Erfahrung sehr zufrieden.
Dann lass uns mal über die Songs sprechen. Sie sind alle sehr düster und brutal. Müsst ihr in einer ganz bestimmten Stimmung sein, um Songs wie "Perish Beneath" oder "Cursed Eternity" zu schreiben?
Dave: In der Regel machen wir es wie alle Death Metal Bands, um Insipration zu finden. Gehen zum nächsten Friedhof, buddeln ein paar Leichen aus und haben jede Menge Spass. Mal ernsthaft. Natürlich brauchen keine derlei drastischen Massnahmen, um in die richtige Stimmung fürs Songwriting zu kommen. Aber wir sind alle fasziniert von den dunklen Aspekten des Lebens und des Todes. Und es ist nicht schwer, auf solche Ideen zu kommen. Wir sind natürlich alle inspiriert von all den grossen Metalbands, Horrorfilmen und Literatur, der kranken Scheisse, die im realen Leben passiert. Und generell was aus den Tiefen unseres abgedrehten Verstandes kommt.
Wie sieht es mit den Texten aus? Wie wichtig sind sie für Funebrarum?
Dave: Texte sind sehr wichtig für uns, machen sie doch das Gesamtpaket aus. Wir können doch keine netten, freundliche Texte über horrormässige Hymnen der Dunkelheit legen!!! Funebrarum besteht als Ganzes aus all seinen verschiedenen Teilen. Und so müssen die Worte genauso krank sein wie die Hymnen, um die Power des Todesstosses zu maximieren!!!
Ihr spielt auch alle noch in anderen Bands. Ist Funebrarum jetzt mehr ein Projekt oder die Hauptband?
Dave: Anfangs war Funebrarum tatsächlich nur ein Sideproject, das aber im Laufe der Jahre ein gewisses Eigenleben entwickelt hat. Es wäre grossartig, die Band Vollzeit zu betreiben. Leider ist das unter den derzeit gegebenen Umständen nicht möglich. Aus diesem Grund kann man die meisten unserer anderen Projekte ebenfalls als Teilzeit bezeichnen, denn es ist schon recht schwer, die Zeit zu finden, an mehr als einer Sache zur selben Zeit zu arbeiten.
Wer ist denn für dieses sehr düstere Frontcoverartwork verantwortlich? Es sieht wirklich cool aus! 100 Prozent Death Metal!
Dave: Unser lieber Daryl ist für das Coverartwork sowie das Layout der Platte verantwortlich. Er ist nicht nur ein talentierter Künstler und Grafikdesigner, sondern auch die Band gab ihm die Möglichkeit, sich total auszutoben und bildlich darzustellen, was wir mit unserer Musik ausdrücken wollen. Manche Leute meinten zu mir, das Cover sieht wegen der Schwarzweissfarben eher nach Black Metal aus. Aber ich stimme dir zu. Es sieht zu 100% nach Death Metal aus!
Ihr habt einen Deal mit dem deutschen Label Cyclone Empire unterzeichnet. Wie sieht es denn nun bezüglich einer Deutschland Tour aus, um die neue Platte live zu promoten?
Dave: Yeah! Cyclone Empire sind jetzt die treibende Kraft hinter dieser Band! Ich kann dir sagen, wir sind echt die Wände hochgegangen, als diese Jungs uns aufgegabelt haben. Es ist auch unglaublich, was Cyclone Empire promotionmässig für uns leisten. Da sehe ich grosse Unterschiede zu unseren früheren Erfahrungen.
Wie würde denn dein Traumpackage für diese Tour aussehen?
Dave: Es würde mich glücklich machen mit so legendären Bands wie Asphyx, Morbid Angel, Bolt Thrower oder Dismember auf Tour zu gehen. Auch uns ähnliche Bands wie Kaamos, Drowned, Necros Christos, Coffins, Dead Congregation, Interment, Slugathor, Sadistic Intent, Machetazo oder unsere Labelpartner Paganizer und Demonical wären nicht schlecht. Wenn wir allerdings über das absolute Traumpackage sprechen würden, würde ich Autopsy, Carnage und Grotesque nennen!
Funebrarum wurden 1999 ins Leben gerufen. Was würdest du sagen, ist der grösste Unterschied zwischen der Szene damals und der Death Metal Szene heute?
Dave: Ich denke, 1999 waren wir eine der wenigen Bands, welche die Flagge des Oldschool Death Metal hochgehalten haben. Heutzutage gibt es dann noch diese ganzen technischen Bands oder diese Metalcorebands, die Sänger haben, die nach streunenden Kötern klingen. Wir kümmern uns wirklich nicht darum, was so in der Szene passiert. Wir legen den Fokus lieber auf das, was wir tun. Und wenn das bedeutet, gegen den Strom zu schwimmen und sich gegen angesagte Trends zu wehren, so sei es!
Ihr habt mit vielen coolen Bands bereits zusammengespielt, wie zum Beispiel Mayhem, Nile, Autopsy, Morbid Angel, Kaamos oder Hail Of Bullets. Welche Show ist dein Favorit die bisherigen Shows betreffend?
Dave: Du hast das Promoblatt falsch verstanden. Wir haben unter anderem mit Mayhem und Nile gespielt, aber nicht mit Autopsy, Morbid Angel oder Hail Of Bullets. Wir wurden nur kategorisiert, dass Fans dieser Fans uns mögen könnten, was für mich völlig okay ist. Wir hatten auf alle Fälle einige wirklich coole Shows. Die besten wohl so im Jahr 2000. Die beste war, als wir für Mayhem, Hate Eternal und Exhumed eröffnet haben im Wetlands Club in New York City. Der Laden war rappelvoll, wir haben gekillt und wir haben uns einfach nur grossartig gefühlt.
Danke, dass du Schwermetall.ch deine Zeit gewidmet hast.
Dave: Danke an Dich, Jörn! Es war mir eine Freude, ein paar Worte über Funebrarum verlieren zu dürfen. Jeder, der echten Death Metal mag, sollte unserer neues Album "The Sleep Of Morbid Dreams", das über Cyclone Empire Records erscheint, antesten. Ihr könnt uns auch über